Hamburger Windmesse mit Superlativen

Adwen und Winergy präsentieren weltgrößtes Windgeneratorengetriebe – Gamesa baut Asiens höchste Windkraftanlagen

Vor der WindEnergy Hamburg vom 27. bis 30.09.2016, nach dem Bekunden der Macher „Treffpunkt für die Entscheider der Energiewirtschaft aus aller Welt“, werden Superlative gemeldet: Das größte Windgetriebe der Welt der Firmen Adwen (50:50-Joint Venture von AREVA and Gamesa) und Winergy, 46,7 Tonnen schwer (im Original 86 t). Der spanische Turbinenbauer Gamesa meldet dass er in Thailand 153 Meter hohe Türme aufstellen wird – Asiens höchste Windkraftanlagen überhaupt.

In enger Zusammenarbeit haben Adwen (50:50 Joint Venture von AREVA and Gamesa) und Winergy, weltweit führender Getriebebauer für die Windindustrie, das Getriebe exklusiv für Adwens AD 8-180 Offshore Windturbine entwickelt. In Verbindung mit den 8 MW nomineller elektrischer Leistung und einem Eingangsdrehmoment von nahezu 10.000 Kilonewtonmetern (kNm) – ein bisher unerreichter Wert – sowie einem Gewicht von 86 Tonnen ist es das größte je gebaute Windgetriebe der Welt – es wurde auf einem eigens angepassten Tieflader transportiert. Winergys 3,66 m hohes, 3,35 m breites und 3,50 m langes Getriebe ist Teil eines mittelschnellen Antriebskonzepts, das wesentlich dazu beiträgt, die Levelized Cost of Energy (LCOE) von Adwens neuem Offshore-Giganten zu reduzieren.

Die AD 8-180 verfügt mit 180 Metern über den weltweit größten Rotordurchmesser. Dem Anstieg des Eingangsdrehmoments um 70 Prozent im Vergleich zu Getrieben anderer Windturbinen mit mehr als 6 MW Leistung steht eine Gewichtserhöhung von nur 20 Prozent gegenüber. Das zweistufige Planetengetriebe ist über eine Flanschverbindung direkt mit einem mittelschnell laufenden Generator verbunden. Durch die Entscheidung für ein mittelschnelles Getriebekonzept und dem Einsatz bewährter Technologien beider Unternehmen, gelang es Adwen und Winergy die Effizienz des Triebstrangs zu maximieren, während die Kosten für die Antriebskomponenten sinken. Bei Tests erreicht das Getriebe eine Effizienz von deutlich über 98 Prozent.

Durch eine Verringerung der verbauten Komponenten steigt zudem die Zuverlässigkeit des Getriebes. Siemens-Tochter Winergy produziert insgesamt vier Getriebe für Adwen mit dem Ziel der vollständigen Validierung in drei Phasen.

  1. Die erste Phase ist ein Back-to-Back Test von zwei baugleichen Getrieben mit 125 Prozent Überlast auf einem modifizierten Winergy Prüfstand. Adwens Validierungsprozess ist der stringenteste, der jemals für ein Getriebe und Antriebstrang dieser Größe durchgeführt wurde.
  2. Die zweite Phase findet im Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) des Fraunhofer IW ES Testzentrums statt, wo das Getriebe umfangreichen Tests innerhalb des gesamten Triebstrangs und der Gondel unterzogen wird.
  3. Die finale Phase ist der Feldtest mit der Errichtung des AD 8-180 Turbinenprototypen in Bremerhaven.

Folgt: „Möglichkeiten der Windindustrie weiter ausreizen“