Chancen zur Sektorenkopplung nutzen

BEE begrüßt Stadtwerke-Initiative für Grüngasquote im Gasnetz

63 Unternehmen der Stadtwerkegruppe Thüga fordern in einer Initiative, den Anteil Erneuerbarer Gase im deutschen Gasnetz bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Die Erhöhung soll in Form einer Quotenregelung erzielt werden. Flankiert werden soll die Quote mit einer CO2-Bepreisung im Non-ETS-Bereich und dem Aufbau von 15 Gigawatt Power-to-X-Kapazität in Deutschland bis 2030. BEE-Präsidentin Simone Peter kommentiert die Forderungen.

Biogasanlagen und Windgenerator – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

„Für das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 muss selbstverständlich auch das Gasnetz treibhausgasneutral werden. Das heißt, mittelfristig muss der Umstieg von Erdgas und LNG auf Biomethan und andere Erneuerbare Gase gelingen. Im Vergleich zum Stromsektor, wo heute bereits über 40 Prozent der Erzeugung erneuerbar stattfindet, hinkt der Gassektor auf dem Pfad zur Dekarbonisierung noch deutlich hinterher.

Vor diesem Hintergrund sei es bemerkenswert, dass die Branche von sich aus politische Reformen anschiebe und einfordere. Die Initiative der Thüga sei endlich ein konkreter Vorschlag für die Umstellung von klimaschädlichem Erdgas auf klimaneutrale erneuerbare Gase. Bisher kämen aus der Gaswirtschaft eher allgemeine Bekenntnisse. Dieser Vorschlag sollte deshalb jetzt intensiv diskutiert werden“, kommentiert Simone Peter den Vorstoß der Stadtwerkegruppe.

Ähnliche Quotenlösungen für einen grünen Gasmarkt in Deutschland hatten bereits verschiedene Verbände und Think-Tanks ins Gespräch gebracht. Neben der Quotenlösung will die Stadtwerke-Initiative verstärkt auf Wasserstoff aus Power-to-Gas-Anlagen setzen. In den kommenden fünf Jahren sollen fünf Gigawatt Power-to-X-Leistung installiert werden, bis 2030 sogar 15 Gigawatt.

„Sicher ist, dass die Gaswirtschaft jetzt schnell einen politischen Startschuss braucht, der langfristige Investitionen in klimaschonende Technologien wirksam anreizt. Ein großer Teil der 25%-Quote bis 2030 würde weiterhin durch verlässlich erzeugbares Biomethan gedeckt, aber auch die Power-to-Gas-Technologie bietet vielfältige Chancen für die Sektoren Industrie, Wärme und Verkehr. Deshalb müssen beide Technologien nebeneinander wachsen und Synergieeffekte genutzt werden.

In jedem Fall sei klar, dass die Erneuerbaren Energien die Grundlage für sämtliche Dekarbonisierungsanstrengungen im Gasbereich seien. Angesichts der neuen Bereitschaft vieler Stadtwerke, Unternehmen und Industriezweige, jetzt in klimaschonende Technologien zu investieren, müsse die Bundesregierung nun endlich handeln. Dabei sei sicherzustellen, dass die Erneuerbaren-Ziele im Strombereich von 65% bis 2030 mindestens eingehalten, aber besser noch übertroffen würden, damit auch die notwendigen Bedarfe im Bereich Power-to-Gas gedeckt werden könnten“, so Peter weiter.

->Quelle:  BEE-eV.de/chancen-zur-sektorenkopplung-nutzen-bee-begruesst-stadtwerke-initiative-fuer-gruengasquote-im-gasnetz