Menü
SOLARIFY

SOLARIFY

Circular Valley

Primäres Menü

Zum Inhalt springen
  • home
    • wir über uns
    • Circular Valley®
    • statistik
  • forschung
    • grundlagenforschung
    • energieforschung
    • batterieforschung
  • politik
    • energiepolitik
    • forschungspolitik
    • klimaschutz
    • nachhaltigkeit
  • wirtschaft
    • erneuerbare energien
    • fossile energieträger
  • umwelt
    • umweltpolitik
    • verbraucher
    • finanzethik
  • bibliothek
    • randnotizen
    • selbstgespräch
    • buchtipps
    • energie abc
    • links
Suchen
Home »Bibliothek»Kolumnen»

Veröffentlicht am24. Dezember 202010. Februar 2021Autorgh

Das Solarify-Team wünscht frohe Weihnachten und ein besseres neues Jahr als es 2020 in Bezug auf das Virus war!

KategorienKolumnen

Beitrags-Navigation

← Zurück Vorheriger Beitrag: H2-Herstellung mit Licht und Farbstoffen
Weiter → Nächster Beitrag: AGEB: Energieverbrauch 2020 auf historischem Tief

– Energie für die Zukunft –

SOLARIFY, das unabhängige Informationsportal für Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft,
Erneuerbare Energien, Klimawandel und Energiewende.

2023 haben Besucher und Besucherinnen pro Monat mehr als eine Million mal die Solarify-Seite angeklickt.
Mehr darüber »

Verwandte Themen

  • Auf dem Weg zum kreislauffähigen Auto

    Das Ende der Wegwerfkarosse? Im EU-Projekt ZEvRA entwickeln 28 Partner unter Leitung des Fraunhofer IWU Strategien für ein Auto, das sich fast vollständig zerlegen, aufbereiten und wiederverwenden lässt. Vieles davon funktioniert schon heute. Ein Elektroauto, das sich nach dem Ende seiner Nutzungsdauer fast vollständig zerlegen, aufbereiten und wiederverwenden lässt. An diesem Ziel arbeiten derzeit 28 Partner aus Wissenschaft und Industrie im europäischen Forschungsprojekt ZEvRA. Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU soll der CO2-Fußabdruck von E-Fahrzeugen um mindestens ein Viertel sinken, während der Anteil recycelter Materialien deutlich steigt. Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Die technische Grundlage für ein zirkuläres Fahrzeugkonzept ist vorhanden. Nach rund eineinhalb Jahren Projektlaufzeit liegen erste Ergebnisse vor. Ein Beispiel ist der Umgang mit gebrauchten Fahrzeugdächern. Diese lassen sich mithilfe eines eigens entwickelten Verfahrens chemisch entlacken und für neue Komponenten verwenden – ein Verfahren, das sowohl wirtschaftlich als auch materialschonend ist. Auch bei Aluminium wurden Werkstoffvarianten entwickelt, die zu fast 100 Prozent aus Sekundäraluminium bestehen und sich für unterschiedliche Anwendungen eignen. Für Innenraumteile und Batterieabdeckungen kamen Kunststoffe mit einem Recyclinganteil von bis zu 97 Prozent zum Einsatz. Ein neuer Reifenprototyp enthält rund 40 Prozent recycelte Materialien, ohne dass dies zu Einbußen bei der Sicherheit führt, wie es von Projektseite heißt. Der Handlungsbedarf bleibt dennoch groß. Parallel dazu entstehen digitale Werkzeuge, die die Kreislauffähigkeit planbar machen sollen. Der „Circular-DESIGNer“ ist ein KI-gestütztes Simulationswerkzeug, das es erlaubt, Nachhaltigkeitsstrategien bereits in der Produktentwicklung zu bewerten und gezielt zu verbessern. Das Ziel ist ein modulares Gesamtfahrzeug, das nicht nur aus recycelten und wiederverwendbaren Teilen besteht, sondern sich auch effizient zerlegen lässt. Am Beispiel des Referenzfahrzeugs Škoda Enyaq wurden sechs Hauptbaugruppen definiert. Neue Verbindungstechniken, wie Schraub- und Flanschsysteme, sollen die Demontagezeit künftig halbieren. Mit diesen Entwicklungen rückt ein Paradigmenwechsel näher: weg vom linearen Verbrauch, hin zu geschlossenen Stoffkreisläufen im Fahrzeugbau. In der nächsten Projektphase will ZEvRA die Konzepte durch physische Demonstratoren weiter konkretisieren und ihre Praxistauglichkeit belegen. Am 27. November lädt das Konsortium zur ersten ZEvRA Annual Conference nach Cerdanyola bei Barcelona ein. Die Veranstaltung bringt Fachleute aus Industrie, Forschung und Politik zusammen, um Ansätze für zirkuläre Wertschöpfungsketten in der Automobilbranche zu diskutieren. In Workshops, Keynotes und Fachforen soll deutlich werden, dass nachhaltige Fahrzeugkonzepte nicht nur notwendig, sondern auch machbar sind. Mit Hochdruck wird an der nächsten Generation von Komponenten gearbeitet, um Fahrzeuge zu entwickeln, die nicht nur emissionsarm unterwegs sind, sondern selbst als Ressource für ihre Nachfolger dienen können.   Quellen: Fraunhofer IWU: Europäisches Forschungskonsortium kommt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft von Elektrofahrzeugen sehr gut voran ZEvRA : Breaking Down the Barriers Toward a Circular Automotive Industry.  



  • Climate Risk Index 2026: Extremwetter wird teurer

    Extreme Wetterereignisse werden teurer und häufiger. Der neue Climate Risk Index 2026 zeigt, wie stark die Risiken steigen und warum Vorsorge zur zentralen Aufgabe wird. In den vergangenen drei Jahrzehnten haben extreme Wetterereignisse mehr als 832.000 Menschen das Leben gekostet. Der Klimawandel hat direkte Schäden von über 4,5 Billionen US-Dollar verursacht. 2024 markierte zudem das bislang heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Der neue Climate Risk Index 2026 zeigt, wie sehr sich die weltweiten Risiken verschärft haben. Besonders betroffen waren die Karibik und der Tschad, die im Jahr 2024 massive Verluste durch Stürme, Überschwemmungen und Dürren erlitten. Der Index basiert auf mehr als 9.700 erfassten extremen Wetterereignissen aus dem Zeitraum von 1995 bis 2024 und verdeutlicht, dass sich die Häufigkeit und Intensität nahezu aller betrachteten Ereignistypen steigert. Laut den Autorinnen und Autoren sind insbesondere Stürme, Fluten und Hitzewellen für einen wachsenden Teil der Schäden verantwortlich. Im Jahr 2024 stachen der Hurrikan Beryl in der Karibik und die schweren Fluten im Sahel hervor. In der Karibik verursachte Hurrikane Beryl Schäden in Höhe von rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Grenada meldete ähnliche Werte. In beiden Ländern waren große Teile der Bevölkerung betroffen. Im Tschad kam es nach außergewöhnlich heftigen Regenfällen zu Zerstörungen in sämtlichen Provinzen des Landes. Was zeigt, wie stark kleine und ökonomisch schwache Staaten von extremen Wetterereignissen geschädigt werden. Betrachtet man die Jahre von 1995 bis 2024, zählen Dominica, Myanmar und Honduras zu den am stärksten betroffenen Ländern. Dort führten tropische Wirbelstürme, Überschwemmungen und Erdrutsche wiederholt zu Verlusten. Der Index zeigt außerdem, dass Länder des Globalen Südens überproportional stark betroffen sind, obwohl sie nur einen geringen Beitrag zu den globalen Emissionen leisten. Dies deckt sich mit den Ergebnissen von World Weather Attribution: Demnach hat die menschengemachte Erwärmung viele Ereignisse wahrscheinlicher oder intensiver gemacht. Besonders hitzeabhängige Regionen verzeichneten im Jahr 2024 deutlich mehr Tage mit gesundheitsgefährdenden Temperaturen. Die politischen Schlussfolgerungen liegen auf der Hand. Der Index verweist auf die wachsende Emissionslücke, die Notwendigkeit schnellerer Anpassungsmaßnahmen sowie die unzureichende Finanzierung für Schäden und Verluste. In vielen Staaten fehlen die Mittel für robuste Infrastrukturen und widerstandsfähige Versorgungssysteme. Gleichzeitig fließen Investitionen weiterhin in klimaschädliche Strukturen, da die Kosten extremer Ereignisse häufig nicht in wirtschaftliche und politische Entscheidungen einfließen. Diese Lücke führt zu Fehlanreizen und verzögert die Transformation. Selbst wohlhabendere Staaten sind vor hohen Klimafolgekosten nicht geschützt. Die Flut im Ahrtal im Sommer 2021 hat gezeigt, welche Kosten einzelne Extremereignisse verursachen können. Die Wiederaufbaukosten liegen bei rund 30 Milliarden Euro, hinzu kommen versicherte Schäden von über sieben Milliarden Euro sowie zahlreiche Ausfälle, die in keiner Bilanz aufgeführt sind. Solche Ereignisse treffen Deutschland zwar nicht so häufig wie viele Regionen im Globalen Süden, doch sie zeigen, dass selbst gut ausgebaute Infrastrukturen an ihre Grenzen stoßen, wenn Extremwetterereignisse an Intensität gewinnen. Wer verhindern will, dass diese Belastungen weiter steigen, muss den Material- und Energieverbrauch insgesamt senken. Klimaschutz und eine Kreislaufwirtschaft, die Rohstoffe länger nutzbar macht und Abhängigkeiten reduziert, werden damit zu einer Frage der Vorsorge. Der Index macht deutlich, dass Klimafolgen längst Teil der wirtschaftlichen Realität sind. Ihre Kosten sind weltweit spürbar, auch dort, wo sie in Haushalten und Bilanzen bislang kaum auftauchen. Wer langfristig plant, muss diese Belastungen berücksichtigen und den Übergang zu einer widerstandsfähigen Wirtschaftsstruktur beschleunigen. Quelle: Germanwatch, Climate Risk Index 2026  



  • Kreislaufwirtschaft auf der COP30: Warum Rohstoffe jetzt endlich zum Klimathema werden

    Kreislaufwirtschaft im Rampenlicht? Auf der COP30 steht erstmals die Kreislaufwirtschaft auf der Ministeragenda. Warum Materialien, Rohstoffe und Effizienz zentral für die Klimapolitik werden. Welche Rolle spielt die Kreislaufwirtschaft bei der diesjährigen Weltklimakonferenz? Tatsächlich wird der Klimaschutz auf der COP30 dieses Jahr breiter gedacht. Nicht mehr nur als Energiefrage, sondern auch als Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Abfallströmen, also mit der Stoffseite der globalen Wirtschaft und ihrer Transformation. Erstmals taucht die Kreislaufwirtschaft im offiziellen Programm der UN-Klimakonferenz als eigener Themenblock der Ministeragenda auf. Die UNFCCC listet „Circular Economy“, „Bioeconomy“ und „Material Efficiency“ als neue Schwerpunkte. Dahinter steht die Tatsache, dass auch Produktions- und Konsummuster wesentlich über das Erreichen der Klimaziele entscheiden. Der Rohstoffverbrauch ist ein oft unterschätzter Klimafaktor. Trotz wachsender Recyclingraten bleibt der Anteil wiederverwendeter Materialien niedrig. Laut dem „Circularity Gap Report” stammen weltweit nur rund sieben Prozent aller genutzten Rohstoffe aus Sekundärquellen, also aus Recycling oder Wiederverwendung. Da der Gesamtverbrauch weiter steigt, sinkt dieser Anteil sogar noch. Mehr als 60 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen hängen mit dem Abbau, der Verarbeitung und der Entsorgung von Rohstoffen zusammen. Diese Verbindung zwischen Materialien und Emissionen wird auf der COP30 konkreter diskutiert als bisher. Wie lassen sich politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen verändern? Bei dieser COP werden konkrete Fragen der Materialeffizienz und des Recyclings diskutiert. Es geht um Standards für die Wiederverwendung. Ein Programmpunkt sind Investitionen in Sammel- und Sortiertechnologien sowie um die Dekarbonisierung energieintensiver Materialien wie Aluminium, Zement und Stahl. In den Events spielen außerdem Bioökonomie und nachhaltige Beschaffung eine Rolle. Es wird diskutiert, wie biobasierte Materialien zur Reduktion fossiler Rohstoffe beitragen können und welche Rolle die öffentliche Beschaffung für zirkuläre Produkte hat. Parallel dazu betonen Organisationen wie die Ellen MacArthur Foundation, dass ohne ein Umdenken im Produktdesign – beispielsweise längere Nutzungsdauer, modulare Reparaturfähigkeit und Design for Recycling – die Klimaziele kaum erreichbar sind. In Belém steht weniger die Verkündung neuer Ziele im Vordergrund als die Frage, wie solche Ansätze praktisch umgesetzt werden können – und wer die Kosten trägt. COP30 wird die Kreislaufwirtschaft wahrscheinlich nicht revolutionieren, aber sie rückt ins Zentrum der Klimadebatte. Sie verbindet Emissionsminderung mit Ressourcenschonung, ökonomischer Effizienz und sozialer Gerechtigkeit. Wenn die internationale Klimapolitik in diesem Bereich Fortschritte erzielt, wäre das ein seltener Moment, in dem Ökologie und Ökonomie tatsächlich zusammenfinden. Quelle: UN Climate Change Conference, High-Level Ministerial Event: Waste management and Circular Economy



  • COP30 in Belém: So sucht die Welt nach Geld und Richtung

    Die COP30 ist weniger eine Konferenz für neue Ziele als ein Realitätscheck. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich aus großen Versprechen endlich wirksamere Strukturen für den Klimaschutz bilden lassen. In der brasilianischen Stadt Belém, die im Amazonasgebiet liegt, hat die 30. Weltklimakonferenz begonnen. Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen steht nicht die Formulierung neuer Zielmarken im Mittelpunkt, sondern die Frage, auf welche Weise Klimaschutz und Anpassung künftig finanziert werden können. Der Gastgeber Brasilien setzt ein signifikantes Signal: Mit dem Fonds Tropical Forest Forever Facility (TFFF) beabsichtigt das Land, Zahlungen an Staaten zu ermöglichen, die ihre Wälder erhalten. Die Anzahl der Länder, die sich der Initiative angeschlossen haben, beläuft sich auf mehr als 50. Zudem haben sie die Zielsetzung formuliert, insgesamt 125 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren. Auch Deutschland plant, sich zu beteiligen, ohne bisher eine Summe zu nennen. Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte, die Wirtschaft sei „nicht das Problem, sondern der Schlüssel, um unser Klima besser zu schützen“. Der Fonds soll ein neuartiges Modell erproben: Staaten, die eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder nachweisen, sollen belohnt, Länder mit fortgesetzter Abholzung dagegen bestraft werden. Der Schutz des Waldes stellt jedoch lediglich nur einen Aspekt dieser Konferenz dar. Im Fokus der ersten Verhandlungstage steht das Thema Anpassung. Gemäß den Angaben der Vereinten Nationen wird für Entwicklungs- und Schwellenländer ein jährlicher Bedarf von rund 310 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2035 prognostiziert, um Maßnahmen zur Bewältigung von Sturm-, Dürre- und Überschwemmungskrisen zu schaffen. Derzeit fließt davon nur ein geringer Teil: Entwicklungsbanken stellten im vergangenen Jahr 26 Milliarden US-Dollar bereit, private Investoren lieferten nur rund drei Prozent des Bedarfs. Neue Initiativen sollen diese Lücke schließen, etwa ein UN-Impact-Bond zur Finanzierung von Frühwarnsystemen. Gemäß der vorliegenden Informationen haben die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Spanien jeweils eine Summe von 100 Millionen US-Dollar an die Climate Investment Funds (CIF) zugesagt. Zweck dieser Mittel ist die Förderung von Projekten zur Klimaanpassung. Die Tatsache, dass die Thematik der Adaption erstmalig auf der COP-Agenda verzeichnet ist, wird als Fortschritt gewertet. Die als „Baku-to-Belém-Roadmap“ bezeichnete Strategie zielt darauf ab, bis zum Jahr 2035 jährlich 1,3 Billionen US-Dollar für Klimafinanzierung zu mobilisieren. Allerdings wurden bisher weniger als fünf Prozent dieses Ziels erreicht. Während in Belém Verhandlungen über Milliarden von US-Dollar geführt werden, sind die Konsequenzen heute breits verheerend. Alleine in den vergangenen Tagen verursachte Hurrikan Melissa in Jamaika Schäden in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar, während Taifune Vietnam und die Philippinen trafen. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete das Versäumnis, das 1,5-Grad-Ziel zu verfolgen, als „moralisches Versagen“. Ob die COP30 tatsächlich etwas zum Klimaschutz beiträgt, wird davon abhängen, ob die Industriestaaten konkrete Finanzierungszusagen zusagen und angekündigte Fonds wirklich umgesetzt werden. Nur wenn aus politischen Ankündigungen verlässliche Mechanismen entstehen, kann ein System entstehen, das Klimaschutz, Anpassung und Kreislaufwirtschaft sinnvoll verbindet. Entscheidend wird sein, ob aus der Vielzahl von Projekten, Ankündigungen und Fonds ein tatsächlicher Rahmen entsteht, der Finanzströme, Technologie und Verantwortung zusammenführt. Gelingt das, könnte Belém zeigen, dass die internationale Klimapolitik noch handlungsfähig ist. Scheitert es, wird die COP30 ein Symbol dafür, wie weit Anspruch und Wirklichkeit beim Klimaschutz auseinanderliegen. Quellen: UNFCCC: „This COP must ignite a decade of acceleration and delivery: UN Secretary-General address to Belém Leaders Summit“ Europäische Kommission: „COP30: Council sets EU position for the climate conference in Belém“ Bundesregierung: „Rede von Bundeskanzler Merz beim World Climate Leaders’ Summit: Klimaschutz und Wirtschaft gehen Hand in Hand“  



  • Wie alte Holzfasern helfen können, kritische Rohstoffe zu ersetzen

    Batterien brauchen heute oft Lithium, Kobalt oder Nickel. Teure Rohstoffe mit problematischer Herkunft. In Thüringen zeigt ein neues Forschungsprojekt, dass auch Holzabfälle als Basis für leistungsfähige Stromspeicher taugen können. Die Entwicklung nachhaltiger Batterien erhält neuen Schwung: In Thüringen erproben Forscherinnen und Forscher eine Natrium-Ionen-Batterie, deren negative Elektrode aus Lignin, einem Nebenprodukt der Holz- und Papierindustrie, besteht. Der bisher meist verbrannte Reststoff könnte somit zu einem wichtigen Baustein der Energiewende werden. Das vom Freistaat Thüringen und dem Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt ThüNaBsE (Thüringer Natrium-Ionen-Batterie für die skalierbare Energiespeicherung) verbindet regionale Ressourcen mit Forschung zur grünen Transformation. Lignin fällt bei der Zellstoffproduktion in großen Mengen an, besitzt stabile Kohlenstoffstrukturen und wird bisher kaum stofflich genutzt. Im Rahmen von ThüNaBsE verarbeitet die Mercer Rosenthal GmbH den Stoff zu sogenanntem Hard Carbon. Laut Fraunhofer IKTS eignet sich diese Form von Kohlenstoff besonders gut, um Natrium-Ionen in Batterien reversibel zu speichern. Der Stoff ist gut geeignet, weil er eine hohe elektrochemische Leistung hat, gute Zyklenstabilität und geringe Herstellungskosten. Der Einsatz lokal verfügbarer, biologischer Rohstoffe hilft sowohl in puncto Umweltverträglichkeit als auch auf dem Weg zur Unabhängigkeit von kritischen Metallen wie Lithium, Kobalt oder Nickel. Erste Prototypen aus dem Projekt zeigen stabile Leistungswerte. Nach 100 Lade- und Entladezyklen war kaum ein Leistungsabfall messbar. Bis zum Projektende sollen 200 Zyklen nachgewiesen werden, was bereits für stationäre Speicher oder einfache mobile Anwendungen wie Gabelstapler und Kleinfahrzeuge interessant wäre. Die Forschung findet an drei Standorten statt: am Fraunhofer IKTS in Arnstadt und Hermsdorf sowie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort arbeiten Nachwuchswissenschaftler:innen an ihrer Promotion und bringen frische Impulse in das Projekt ein. Ein Industriebeirat, bestehend aus Unternehmen aus Thüringen und Wien, begleitet die Arbeiten und prüft mögliche Anwendungsfelder. Perspektivisch soll die Technologie skaliert und in weiteren Forschungsvorhaben zur Marktreife gebracht werden. Was heute noch im Labor entsteht, könnte schon bald eine tragfähige Ergänzung zu bestehenden Speicherlösungen sein. Der Verzicht auf seltene und importabhängige Rohstoffe, die oft aus ökologisch und sozial problematischen Bergbauquellen stammen, ist damit einen Schritt näher. Die Verbindung von biologischen Materialien, industriellen Nebenprodukten und praxisnaher Forschung zeigt konkret, wie aus Reststoffen Wertstoffe werden und wie mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung erreicht werden kann. Quelle: Fraunhofer IKTS: Nachhaltige Batterien aus Nebenprodukten der Holzindustrie  



  • Australien teilt Sonne: Neues „Solar Sharer“-Programm bringt kostenlosen Strom für alle

    Australien wagt ein Experiment, das die Nutzung von Solarenergie neu ordnen könnte: Ab 2026 erhalten Millionen Haushalte täglich drei Stunden kostenlosen Strom. Unabhängig davon, ob sie eigene Solaranlagen besitzen. Das Programm Solar Sharer zeigt, wie sich überschüssige Sonnenenergie gezielt verteilen lässt, und könnte Vorbild für ähnliche Modelle in Europa werden. Australien führt ein neues Energieprogramm ein, das allen Haushalten täglich drei Stunden kostenlosen Solarstrom garantiert. Auch für Haushalte ohne eigene Photovoltaikanlage. Das sogenannte Solar-Sharer-Programm verpflichtet Stromanbieter in New South Wales, Südost-Queensland und Südaustralien ab Juli 2026 dazu, ihren Kunden in der Mittagszeit kostenlosen Strom anzubieten, wenn die Sonneneinstrahlung am höchsten ist. Die Regierung will damit überschüssige Solarenergie nutzbar machen, statt sie ungenutzt ins Netz zurückfließen zu lassen. Laut Energieminister Chris Bowen ist der Solarüberschuss inzwischen so groß, dass die Großhandelspreise tagsüber teils negativ werden. Derzeit speisen mehr als vier Millionen Solarsysteme in das australische Netz ein. Das neue Modell soll den Stromverbrauch in die Stunden verschieben, in denen am meisten Strom erzeugt wird. Wer Waschmaschine, Klimaanlage oder Elektroauto in dieser Zeit nutzt, zahlt nichts. Der Zugang steht allen Haushalten mit Smart Meter offen, egal ob sie Eigentümer oder Mieter sind und ob sie über eigene Solarpanels verfügen. Bowen nannte das Programm „den Beweis, dass Klimaschutz und niedrige Kosten vereinbar sind”. Tatsächlich verfolgt die Regierung damit mehrere Ziele zugleich: Sie will Haushalte entlasten, das Stromnetz stabilisieren und den teuren Ausbau von Leitungen und Speichern verringern. Wenn mehr Menschen ihre Geräte zur Mittagszeit nutzen, sinkt die Abendspitze, in der Strom besonders teuer ist. Der Staat greift dafür in das sogenannte Default Market Offer (DMO) ein, also die Obergrenze, zu der Anbieter Strom an Endkunden verkaufen dürfen. Kritik kommt vom Australian Energy Council, der die Stromwirtschaft vertritt. Der Verband bemängelt, das Programm sei ohne ausreichende Konsultation beschlossen worden, und warnt vor „unbeabsichtigten Folgen“ für kleinere Anbieter. Einige befürchten, dass Kosten auf andere Zeiten verlagert werden. Ähnliche Modelle, die von einzelnen Unternehmen erprobt wurden, zeigten jedoch schon, dass zeitabhängige Tarife in der Praxis funktionieren können. Das Vorhaben wird von Energieexperten international aufmerksam verfolgt. Es gilt als Versuch, das Netz auf eine neue Logik umzustellen: Nicht mehr die Erzeugung folgt dem Verbrauch, sondern der Verbrauch dem Angebot. Beispielsweise in den Niederlanden erproben Energieversorger bereits zeitabhängige Tarife, die Strom in Stunden mit hoher Solarproduktion deutlich vergünstigen oder zeitweise kostenlos anbieten. Ziel ist, den Verbrauch stärker an das Angebot aus Wind- und Sonnenenergie anzupassen. Auch in anderen europäischen Ländern wächst das Interesse an solchen Modellen, die flexible Nutzer belohnen und das Netz entlasten. Australien ist damit der Vorreiter für die nächste Phase der Energiewende. Wenn Strom kostenlos wird, sobald die Sonne scheint, verändert das die Perspektive auf Energie grundlegend. Das „Solar Sharer” Programm ist ein Test dafür, wie sich erneuerbare Überschüsse in den Alltag integrieren lassen. Ein Schritt, der zeigt, dass die grüne Transformation durch kluge Steuerung und faire Teilhabe vorankommen kann. Quelle: Australisches Energieministerium (Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water – DCCEEW): Pressemitteilung zum Programm Solar Sharer



  • Stromproduktion in Deutschland: deutlich weniger Emissionen, klarer Trend zur Erneuerbaren

    Deutschland hat 2024 so klimafreundlich Strom erzeugt wie noch nie. Neue Daten zeigen: Die Emissionen pro Kilowattstunde sinken und fossile Energien verlieren an Gewicht. Doch global steigen die Treibhausgase auf Rekordniveau. Reicht Europas Fortschritt, um die Trendwende einzuleiten? Der Strom in Deutschland wird klimafreundlicher. Eine aktuelle Studie des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen (IINAS) zeigt, dass sich der Primärenergieverbrauch pro Kilowattstunde verringert hat. Dies ist ein Hinweis auf effizientere Kraftwerke, geringere Verluste und eine veränderte Zusammensetzung der Energieerzeugung. Laut der Berechnung sank der Ausstoß von Treibhausgasen im Jahr 2024 auf rund 380 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde. Im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei über 600 Gramm. Parallel dazu verringerte sich der Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich. Während Kohle und Gas an Bedeutung verloren, stieg der Anteil von Wind- und Solarenergie auf mehr als 60 Prozent. Damit setzt sich ein langfristiger Trend fort. Der Stromsektor ist auf dem Weg zur Klimaneutralität, die bis 2045 erreicht werden soll. Das Wirtschaftsministerium rechnet für das Jahr 2030 mit einem Anteil erneuerbarer Energien von rund 80 Prozent und für das Jahr 2050 mit einer nahezu emissionsfreien Stromversorgung. Laut einer gemeinsamen Analyse der EU-Kommission und der Internationalen Energieagentur stiegen die globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2024 um 1,3 Prozent auf einen neuen Höchststand von 53,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten, während sie in der Europäischen Union um knapp zwei Prozent sanken. Deutschland verzeichnete einen Rückgang um rund 1,6 Prozent. Damit gehört die EU zu den wenigen Regionen der Welt, in denen Wirtschaftswachstum und Emissionsminderung voneinander entkoppelt werden konnten. Neben Effizienzgewinnen und dem fortschreitenden Umbau des Energiesystems spielte dabei allerdings auch die konjunkturelle Abschwächung eine Rolle. Das vergangene Jahr war geprägt von einer schwachen Industrieproduktion, insbesondere in energieintensiven Branchen wie der Chemie-, Metall- und Baustoffindustrie. Auch die milde Witterung senkte den Strombedarf. Dies erklärt einen Teil der Emissionsminderung, doch hauptverantwortlich ist der strukturelle Trend: Der CO2-Ausstoß je erzeugter Kilowattstunde sinkt seit Jahren kontinuierlich. Unabhängig von kurzfristigen Schwankungen. Global zeigt sich leider ein anderes Bild. Weltweit steigen die Emissionen weiter, vor allem in Schwellenländern mit wachsendem Energiebedarf. Von einem globalen Wendepunkt, kann bisher nicht die Rede sein. Zwar steigt der Zuwachs nicht mehr so schnell an, doch mit über 53 Milliarden Tonnen weltweiter Emissionen liegen die absoluten Werte so hoch wie nie. Europa und Deutschland bewegen sich damit gegen den Trend: Die Emissionen sinken nicht, weil weniger produziert wird, sondern weil Strom zunehmend aus klimafreundlichen Quellen stammt und fossile Energieträger schrittweise ersetzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Umbau des Energiesystems greift. Nun ist es entscheidend, den sauberen Strom auch in der Industrie, in der Wärmeversorgung und im Verkehr zu nutzen. Wenn Strom, Wärme und Produktion stärker miteinander verknüpft werden, entsteht der geschlossene Kreislauf, den die europäische Kreislaufwirtschaft anstrebt. Das deutsche Beispiel verdeutlicht, dass ein stetiger Rückgang der Emissionen möglich ist, wenn politische Planung, technologische Entwicklung und Marktanreize zusammenwirken. Der Stromsektor ist ein Gradmesser für die grüne Transformation und der Beweis, dass sich Fortschritt und Klimaschutz nicht ausschließen, sondern dass der eine den anderen ermöglicht. Quellen: IINA: Der nichterneuerbare kumuliert Energieverbrauch und THG- Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2024 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050 JRC Publikation der Europäischen Komission:GHG emissions of all world countries



kontakt  |  impressum  |  datenschutz
Copyright © 2025 SOLARIFY. Alle Rechte vorbehalten. Datenschutz | Powered by Circular Valley
Nach oben scrollen
  • home
    • wir über uns
    • Circular Valley®
    • statistik
  • forschung
    • grundlagenforschung
    • energieforschung
    • batterieforschung
  • politik
    • energiepolitik
    • forschungspolitik
    • klimaschutz
    • nachhaltigkeit
  • wirtschaft
    • erneuerbare energien
    • fossile energieträger
  • umwelt
    • umweltpolitik
    • verbraucher
    • finanzethik
  • bibliothek
    • randnotizen
    • selbstgespräch
    • buchtipps
    • energie abc
    • links
Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}