Weltrangliste sieht Deutschland als globalen Wasserstoffvorreiter

Cranmore Partners und Energy Estate veröffentlichen ersten Hydrogen Investability Index

Der Hydrogen Investability Index H2i von Cranmore Partners und Energy Estate ist das erste internationale Länderranking seiner Art im Bereich Wasserstoff und bietet eine eingehende Analyse und  Rangliste der 40 Länder mit der höchsten Attraktivität für Investitionen in emissionsarme Wasserstoffprojekte. Die Einstufung der einzelnen Länder basiert auf einer umfassenden Bewertung der Investitionsfähigkeit, der regulatorischen Unterstützung, der erneuerbaren Ressourcen, der Transport- und Speicherinfrastruktur, der lokalen Nachfrage und Energiesicherheit. Platz 1: Deutschland. (Grafik: Wasserstoff-investitionsfreundliche Länder – © h2-index.com)

Wasserstoff-investitionsfreundliche Länder – Grafik © h2-index.com

Viele der weltweit führenden Volkswirtschaften sehen Investitionen in grüne Energie als Schlüsselkomponente ihrer Strategie zur Wieder- und Neubelebung ihrer Wirtschaft nach der Pandemie und zur Erreichung ihrer Netto-Null-Ziele. Dieser Index soll Investoren und anderen Interessengruppen ein tieferes Verständnis für die Eigenschaften der verschiedenen Länder und die Faktoren vermitteln, die Investitionsströme und Projektentwicklungszeiten beeinflussen werden.

„Die globale Energiewende stellt eine einmalige Chance für Investoren dar. Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, fossile Brennstoffe schnell und in großem Umfang zu ersetzen und die Elektrifizierung zu ergänzen. Wir haben diesen Index entwickelt, um Klarheit über die wichtigsten Faktoren für Investitionen in sauberen Wasserstoff zu schaffen“, sagte Yusuf Macun, Managing Partner bei Cranmore. „Dieser Index wird die Entwicklung der Wasserstoffindustrie beschleunigen, indem er Investoren einen besseren Einblick in die Faktoren gibt, die Investitionen fördern. Die 10 führenden Länder haben bereits echtes Engagement für das Wachstum des Marktes gezeigt. Spannend für uns ist die globale Reichweite von grünem Wasserstoff mit einer so großen Bandbreite an Ländern, die bereits gut im Ranking abschneiden“, sagte Simon Currie, Principal bei Energy Estate.

Weltweit erstes Wasserstoff-„CfD“-Programm macht Deutschland zum weltweiten Vorreiter in Sachen Wasserstoff

Seit dem Start der Nationalen Wasserstoffstrategie (NHS) im Juni 2020 ist Deutschland Vorreiter bei der zentralen Planung und Finanzierung von Wasserstoffprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Wasserstoffstrategie erkennt Deutschlands Rolle als langfristiger Nettoimporteur an und legt daher einen klaren Schwerpunkt auf den Aufbau von EU- und globalen grünen Wasserstoffnetzen. Deutschlands geografische Gegebenheiten unterstützen sein Bestreben, die Energiewende in der EU anzuführen: Deutschland verfügt über 42 % des europäischen Onshore- und Offshore-Salzkavernen-Wasserstoffspeicherpotenzials, das für die saisonalen Energiebilanzen von wesentlicher Bedeutung ist.

Staatliche Mittel in Höhe von 8 Mrd. EUR

Die staatliche Finanzierung von 62 Wasserstoff-Großprojekten, darunter 2 GW Elektrolysekapazität und 1700 km Pipeline-Infrastruktur, soll durch private Investitionen in Höhe von 33 Mrd. EUR ergänzt werden. Die großen Stahlhersteller des Landes werden 2 Mrd. EUR für wasserstoffbezogene Dekarbonisierungsprojekte erhalten.

H2-GlobalInitiative

Die Initiative hat die Aufgabe, grünen Wasserstoff und Derivate zu kaufen und diese auf jährlichen Auktionen zu verkaufen, wobei die ersten Lieferungen bereits 2024 erfolgen sollen. Die Einrichtung würde als staatlich unterstützter Garant für die Abnehmer im Rahmen der HPAs bei der Lieferung der vertraglich vereinbarten Mengen fungieren. Als wichtiger Vertrauensbeweis stellt die Regierung rund 900 Mio. EUR zur Verfügung, um eine etwaige Lücke zwischen den Kauf- und Verkaufspreisen zu schließen – ein rechtzeitiges De-Risking, um den Markt für grünen Wasserstoff anzukurbeln.

Nationales Emissionshandelssystem

Am 01.01.2021 wurde ein nationales Emissionshandelssystem für Kraftstoffe eingeführt, in dessen Rahmen Kraftstofflieferanten verpflichtet sind, Kohlenstoffzertifikate zu einem festen Preis von 25 EUR pro Tonne CO2 zu erwerben, der bis 2025 auf 55 EUR ansteigt und danach durch Versteigerung festgelegt wird. Dies geschieht zusätzlich zur Teilnahme Deutschlands am EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) und unterstreicht die führende Rolle Deutschlands bei Initiativen zur Bepreisung von Kohlenstoff.

Globale Partnerschaften

Allein in diesem Jahr wurden mit Australien, Saudi-Arabien, Kanada, Russland und Chile Verträge über eine aktive Zusammenarbeit bei Importen, der Erforschung von Wissen und Technologien geschlossen. Parallel dazu laufen Gespräche darüber, ob Deutschland neben dem NHS eine Importstrategie entwickeln sollte.

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