…und: Blick zurück in die Zukunft
Zeitfenster 2022 aus „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“: Das Wuppertal Institut hat die damaligen „Zeitfenster“ in fünf zentrale Themenfelder der Nachhaltigkeitstransformation gebündelt und mit dem Jetzt verglichen. In acht Factsheets erläutern die Forschenden die früheren Annahmen, was in der Zwischenzeit tatsächlich passiert ist, und warum wir aktuell wo stehen und wagen erneut einen kurzen Blick in die Glaskugel der kommenden Jahre.
2008 veröffentlichte das Wuppertal Institut die wegweisende Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“. Der damalige Aufruf und Appell für eine umfassende Nachhaltigkeitstransformation war mit rund 650 Seiten Umfang ein Schwergewicht in der Debatte und wurde intensiv diskutiert. Mit umfassenden Daten, Analysen und Narrativen zu etwa Klima, Biodiversität, (Welt-)Handel, Wachstum, Armut, Wohlstand, Ressourcen-Kreisläufen, Engagement zeichneten die Autoren ein selten umfassendes Bild notwendiger Veränderungen. Neben den Analysen sowie politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Empfehlungen und Forderungen wagten die Forschenden auch in kurzen Statements einen Blick in die Zukunft – in das damals noch recht ferne 2022. In teils nüchternen und teils hoffnungsvollen, utopischen oder auch humorvollen Tönen warfen die Autoren in den Zeitfenstern auf gesellschaftliche Ausschnitte in 2022 – von einem solaren Goldrausch, über einen Kohlekonsens bis hin zur Halbierung des deutschen Fleischkonsums. Eine Übersicht findet sich im Buch auf Seite 619.
Was läge also näher, als im tatsächlichen Jahr 2022 einige der ursprünglichen Prognosen, Hoffnungen oder Wünsche mit der aktuellen Realität abzugleichen? Das Wuppertal Institut hat daher die damaligen „Zeitfenster“ in fünf zentrale Themenfelder der Nachhaltigkeitstransformation gebündelt und mit dem Jetzt verglichen. In acht Factsheets erläutern die Forschenden die früheren Annahmen, was in der Zwischenzeit tatsächlich passiert ist und warum wir aktuell wo stehen und wagen erneut einen kurzen Blick in die Glaskugel der kommenden Jahre. Die fünf Themenfelder Energie, Landwirtschaft/Ernährung, Mobilität, Stadt/Gebäude und Sustainable Finance machen teils erstaunliche, teils ernüchternde Bilanzen sichtbar. War etwa ein Kohleausstieg 2008 noch ferne Zukunftsmusik, streiten Parteien und Verbände nach der Einigung auf das Jahr 2038 zurzeit bereits lebendig darum, um wie viele Jahre er vorgezogen werden kann und muss. In der Mobilität hingegen herrschte viele Jahre umwelt- und klimapolitischer Stillstand. Die erhofften Veränderungen in Richtung kleinerer Autos oder mehr Car-Sharing wurden weit verfehlt.
„Eines haben alle Analysen gemeinsam: Man erkennt sofort die Bereiche, in denen politisch und gesellschaftlich mutig gehandelt wurde und um welche Fortschritte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gerungen wurde. Daran lässt sich erkennen: Die Zukunft ist gestaltbar, das macht Hoffnung für die großen Herausforderungen, die noch vor uns stehen“, betont Prof. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts.
->Quellen und weitere Informationen
Downloads der Factsheets
- Factsheet 1 zum Zeitfenster „Solarer Goldrausch bei den Ölscheichs“ ( 290.2 KB )
- Factsheet 2 zum Zeitfenster „Positive Bilanz nach zwölf Jahren EnergieSparFonds“ ( 159.9 KB )
- Factsheet 3 zum Zeitfenster „MobiCar immer beliebter“ ( 160.0 KB )
- Factsheet 4 zum Zeitfenster „Moderate Motorisierung“ ( 166.5 KB )
- Factsheet 5 zum Zeitfenster „Vom Dächerscan zur Solarstadt“ ( 287.1 KB )
- Factsheet 6 zum Zeitfenster „Null- und Niedrigemissionsquartiere auf dem Vormarsch“ ( 169.0 KB )
- Factsheet 7 zum Zeitfenster „Ökologischer Landbau überschreitet die 40-Prozent-Marke“ ( 239.0 KB )
- Factsheet 8 zum Zeitfenster „Mein Geld kann mehr als Rendite“ ( 687.3 KB )