Logistikweise wollen Kreislaufwirtschaft fördern

Politik soll marktwirtschaftlichen Rahmen setzen

Der Wirtschaftsbereich Logistik fordert von der Politik, seine Mitglieder stärker in ihre Entscheidungen einzubinden. Diesen Appell formulieren die Logistikweisen bei ihrem letten Treffen am 28.03.2023 im Ingelheimer Wasem-Kloster. So könnte spezielle Fachkompetenz beispielsweise in Form eines Beirats zur Verfügung gestellt werden. Dies sieht das Expertengremium als ein probates Mittel, um unter anderem den aus dem aktuellen Logistics Performance Index der Weltbank hervorgehenden Schwächen des Standorts Deutschland entgegenzuwirken.

Logistik im Stau auf A9 – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Das Gremium will weiter Bürokratie abbauen, Entscheidungen beschleunigen und relevante Infrastruktur mit Gemeinwohlorientierung anhand einer Roadmap ausbauen, begleitet mit einer verständlichen und transparenten Kommunikation in der Öffentlichkeit. Zur Gewährleistung von Investitionssicherheit sollten sich an dieser Roadmap auch Förderprogramme und Subventionen ausrichten. Mit einem marktwirtschaftlichen Rahmen soll die Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Das könnte sowohl dem Standort Wettbewerbsvorteile bringen als auch Unternehmen unabhängiger von globalen Beschaffungsmärkten machen, wenn beispielsweise Rohstoffe konsequent wiederverwendet würden.

Erklärung des Rückgangs der Nachfrage nach logistischen Leistungen

Nach den Einschätzungen aus den Diskussionen ist ein Rückgang an Mengen in nahezu allen Branchen zu erwarten. Insgesamt zeigt der Durchschnitt der neueren Prognosen der Wirtschaftsinstitute für das Gesamt-BIP eine faktische Stagnation (-0,5% bis +0,4%).

Erklärung der relativ niedrigen „Logistik-Inflation“: Es wird insgesamt mit einer Inflationsrate zwischen +5,5% und +6,5% gerechnet. Unsere „Logistik-Inflation“ beläuft sich auf +4%. Aufgrund der hohen Preise in einzelnen Sektoren der Logistik in 2022 werden hier geringere Steigerungsraten bzw. sogar eine gegenläufige Entwicklung erwartet. So lag nach den Einschätzungen unseres Expertenkreises die „Logistik-Inflation“ 2022 bei +8%, insgesamt lag die Inflation bei +6,9% – die von uns erwartete Entwicklung für 2023 läge entsprechend im plausiblen Schwankungsbereich.

Schneller Klimaneutralität erreichen

Unternehmen sollten mehr Partnerschaften anstreben, um Schnittstellen zu optimieren, Risiken zu teilen und den Einsatz neuer Technologien voranzutreiben. Dies dient nach Ansicht der Logistikweisen der Investitionssicherheit für alle Akteure. Zugleich sollten Industrie und Handel Kampagnen unterstützen, welche die Attraktivität des Wirtschaftsbereichs Logistik steigern können. Weiterhin wünschenswert wäre den Logistikweisen zufolge, wenn Lkw-Hersteller und Maschinenbauer die Produktion alternativer Antriebe und Energieanlagen steigern würden. Dies könnte der Logistik helfen, schneller Klimaneutralität zu erreichen.

->Quellen: