Halbzeit bei den SDGs

Transformationsbericht „Kreislaufwirtschaft“

Treibhausgase werden zur Hälfte emittiert bei der Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Rohstoffen. Wenn wir diesen bedeutenden Faktor des Klimawandels angehen wollen, müssen wir hier ansetzen. Die Kreislaufwirtschaft bietet auf den verschiedenen Feldern Antworten dazu, wie der vom Kabinett am 27.03,2024 beschlossene Transformationsbericht „Kreislaufwirtschaft“ erläutert.

17 Sustainable Development Goals (Nachhaltigkeitsziele Übersicht deutsch) – © UN.Org/sustainabledevelopment. Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 richten sich an die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft.

Mit der 2015 beschlossenen Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft vorgenommen, bis 2030 eine nachhaltige Welt zu schaffen. Inzwischen ist Halbzeit und es zeigt sich: In den verbleibenden sechs Jahre müssen wir uns anstrengen.

Ein Multitalent gilt es zu nutzen

Die Transformation hin zu mehr Kreislaufwirtschaft ist ein entscheidender Hebel für ein Leben und Wirtschaften innerhalb planetarer Grenzen, quasi ein Multitalent. Kreislaufwirtschaft trägt dazu bei, die Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung der Ökosysteme zu adressieren. Zugleich ist sie Motor für Innovation, Wettbewerb und Rohstoffsicherung.

Deutschland und die EU stehen zu ihrer Verantwortung, ihren Beitrag zu dieser Transformation zu leisten. Mit dem Europäischen Green Deal verfolgt die EU den Übergang in eine ressourceneffiziente wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Umsetzung des EU Circular Economy Action Plans (CEAP) schafft dafür einen Rahmen. Mit den im Transformationsbericht skizzierten Maßnahmen trägt die Bundesregierung zur Umsetzung des CEAP bei.

Rohstoffgewinnung und -verarbeitung nachhaltig gestalten

Etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen gehen direkt oder indirekt auf die Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Brennstoffen, Biomasse, Erzen und Mineralen zurück. Das besagen Schätzungen des „International Resource Panels“ der Vereinten Nationen.

Für eine Kreislaufwirtschaft, welche die Rohstoffversorgung und die Lieferketten sichert, muss die Transformation von Produktions- und Konsummustern deshalb schneller geschehen als bisher. Neben der Transformation des gesamten Energiesektors ist es zudem entscheidend, auch den Verbrauch von anderen Rohstoffen in den Blick zunehmen. Dann kann eine Kreislaufwirtschaft auch die Widerstandsfähigkeit steigern und neue Geschäftsmodelle hervorbringen. Neben dem politischen Rahmen zeigt der Bericht die zentralen Vorhaben der Bundesregierung auf. Es besteht folgender Handlungsbedarf:

  • Um die notwendige Transformation hin zu mehr Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, bedarf es eines strategischen Rahmens. Die verschiedenen rohstoffpolitischen Programme, Aktionspläne und Strategien der Bundesregierung werden zusammengeführt. Die Bundesregierung wird dazu in diesem Jahr eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie vorlegen.
  • Für den Umsetzungsprozess ist die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure und Akteurinnen zentral. Nur so kann sich eine breite gesellschaftliche Mitwirkung und Akzeptanz entwickeln, die die Veränderungsprozesse ermöglichen.
  • Marktverzerrende Subventionen und regulatorische Hemmnisse sollen abgebaut werden. Denn sie wirken einer Kreislaufwirtschaft entgegen.
  • Die mit der Transformation einhergehenden neuen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt gilt es, sozial zu flankieren. Es müssen Qualifizierungsangebote vermehrt angeboten werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zirkuläres Wirtschaften muss mit seinen Auswirkungen immer auch global bedacht werden.

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