Centrotherm: Zustimmung für Rettungsplan

Sanierung und Rekapitalisierung der centrotherm photovoltaics AG nimmt entscheidende Hürde

Die centrotherm photovoltaics AG habe die entscheidende Hürde für die Sanierung und Rekapitalisierung des Unternehmens genommen: Gläubiger und Aktionäre hätten bei dem vom Amtsgericht Ulm anberaumten Erörterungs- und Abstimmungstermin dem vorgelegten Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt. Nach Bestätigung durch das Gericht und Erfüllung letzter formaler Bedingungen könne damit das Insolvenzverfahren in Kürze aufgehoben werden. Dies teilte die Firma auf ihrer Homepage mit.

„Gläubiger und Aktionäre haben mit ihrer Entscheidung den Weg frei gemacht, damit centrotherm die Neuausrichtung erfolgreich abschließen kann und wieder eine positive Zukunftsperspektive hat. Wenn wir den Plan wie vorgesehen umsetzen können, dann ist dies ein für Aktionäre, Arbeitnehmer und Gläubiger gleichermaßen vorteilhaftes Ergebnis. Für die Aktionäre bleiben Millionenwerte, die Börsennotierung und Wertsteigerungspotenziale ihrer Anteile erhalten. Die Gläubiger haben eine gute Chance, 100 Prozent ihrer Forderungen oder sogar mehr zu realisieren und schließlich können so auch alle derzeit rund 1.000 Arbeitsplätze in der centrotherm Gruppe erhalten werden“, fasste Tobias Hoefer, der für den Insolvenzplan und die Sanierung in Eigenverwaltung zuständige Vorstand, das Ergebnis zusammen.

Eingebrachte Insolvenzforderungen erlöschen

Hoefer habe den rund 100 zum Abstimmungstermin im Ulmer „Haus der Begegnung“ erschienenen Gläubigern und Aktionären die wesentlichen Inhalte des Sanierungsplans erläutert. Dieser sehe vor, dass die Gesellschaft unter Beibehaltung der Börsennotierung fortgeführt und ihre Kapitalstruktur durch eine Umwandlung der Forderungen der ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft gestärkt werde. Dazu würden die Gläubiger 70 Prozent ihrer unbedingt und ohne Beschränkung festgestellten Forderungen an eine unabhängige und weisungsfreie Verwaltungsgesellschaft abtreten. Diese werde die an sie abgetretenen Forderungen in die centrotherm photovoltaics AG einbringen und so Aktionärin der Schuldnerin werden. Die eingebrachten Insolvenzforderungen erlöschen, das heiße die centrotherm photovoltaics AG werde maßgeblich entschuldet. Als Gegenleistung für die Einbringung erwerbe die Verwaltungsgesellschaft Aktien der Schuldnerin. Dies geschehe im Rahmen einer kombinierten Kapitalherabsetzung und -erhöhung.

„Gegenüber einer alternativen Abwicklung bietet der Insolvenzplan für alle Verfahrensbeteiligten Vorteile. In jedem Fall wird kein Gläubiger und auch kein Aktionär schlechter gestellt, als er im Falle der Verwertung des Vermögens in einer Regelabwicklung stünde“, betonte Hoefer.

Veränderungen auf Vorstandebene

Auch die bereits angekündigten Veränderungen auf Vorstandsebene würden mit der Zustimmung zum Insolvenzplan wirksam. Dr. Dirk Stenkamp, bislang als COO der centrotherm photovoltaics AG für den Aufgabenbereich Operations und das Großprojekt Katar verantwortlich, werde das Unternehmen verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Dr. Peter Fath sowie Dr. Thomas Riegler würden ebenfalls zum 31. Januar 2013 aus dem Vorstand der centrotherm photovoltaics AG ausscheiden. Der bisherige Technologievorstand Dr. Fath werde dem Unternehmen in anderer Funktion verbunden bleiben und unter anderem die Aktivitäten in der MENA-Region sowie die Vertragsverhandlungen im Großprojekt Algerien weiter unterstützen und vorantreiben. Bis zum erfolgreichen Abschluss wichtiger Restrukturierungsprojekte werde Dr. Riegler, bisher Finanzvorstand der centrotherm photovoltaics AG, das Unternehmen weiter als Berater begleiten.
->Quelle:www.centrotherm.de