Insolvente Inventux findet Investor

Investorengruppe aus Südamerika wird Betrieb übernehmen
Mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

Die insolvente Inventux Technologies AG wird von einer südamerikanischen Investorengruppe übernommen. Rund 100 der 170 Arbeitsplätze am Standort Berlin sollen erhalten bleiben, wie der Insolvenzverwalter Rolf Rattunde von der Kanzlei Leonhardt erklärte. Die 70 Beschäftigten, die nicht übernommen werden, kämen bis Jahresende bei einer Transfergesellschaft unter. Sie erhielten für die kommenden fünf Monate weiterhin 80 Prozent ihres bisherigen Nettolohns.

Das Photovoltaik-Unternehmen werde neu aufgestellt. Die südamerikanischen Investoren, zu denen keine näheren Angaben gemacht wurden, wollten weiterhin auf die siliziumbasierten Dünnschichtmodule von Inventux setzen, die sie für die sonnenreichen Höhenlagen ihrer Heimat gut geeignet hielten. „Die südamerikanischen Investoren setzen auf Made in Germany und wollen die Produktion in Berlin dauerhaft fortführen“, so Rattunde weiter. Es sollen 85 Mitarbeiter und zwölf Auszubildende übernommen werden. Die bisherigen Vorstände wechseln als Geschäftsführer in die neue GmbH, wie es weiter hieß. „Der Gang zum Insolvenzgericht ist uns sehr schwer gefallen, aber die Insolvenz erwies sich auch als Chance“, sagte der zukünftige Geschäftsführer der Inventux Solar Technologies GmbH, Christian Plesser.

Inventux war 2007 von vier Solarmanagern gegründet worden und begann 2008 mit der Serienproduktion. Der Berliner Produzent doppelschichtiger Solarzellen aus Silizium war nach dem dramatischen Preisverfall am Solarmarkt von der Pleitewelle in der Solarindustrie erfasst worden, so dass Mitte Mai Insolvenzantrag gestellt werden musste. Die Produktion war eingestellt und die Mitarbeiter erhielten zunächst Kurzarbeitergeld. Rattunde und as Inventux-Management hatten in einem internationalen Verfahren nach Investoren für den Photovoltaik-Hersteller gesucht. Mit 12 Mitarbeitern waren nach der Insolvenz Aufhebungsverträge geschlossen worden.
->Quelle: http://m.photovoltaik.eu – und Welt-Online