Erstes CSP-Turmkraftwerk in Nordafrika

Direkte Sonneneinstrahlung nötig

Die Effizienz von solarthermischen Kraftwerken ist von der direkten Sonneneinstrahlung abhängig. Bei einem Turmkraftwerk reflektieren viele einzelne Spiegel das Sonnenlicht an die Spitze des Turms. Dort nimmt ein Strahlungsempfänger die Wärme auf und erhitzt Wasser. Der Wasserdampf treibt eine Turbine an, die über einen Generator Strom erzeugt.

Der Kern des Turmkraftwerks ist der Strahlungs-Empfänger. An der Jülicher Pilotanlage entwickelte eine Projektgruppe unter Federführung des Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) hierfür den High Temperature Receiver (HITREC). „Gemeinsam mit den algerischen Forschern können wir zukünftig wertvolle Erfahrungen zur weiteren Verbesserung der Technologie unter realen Wüstenbedingungen sammeln“, sagt Prof. Bernhard Hoffschmidt, Co-Direktor des DLR-Instituts für Solarforschung.

Desertec plant ähnlich

Auch die Ideen der Desertec-Initiative (www.dii-eumena.com) sehen in ihrem Energie-Mix CSP-Kraftwerke vor – die Dii ist ein privates Industrie-Konsortium mit dem Ziel, die Desertec Vision in Europa, im Nahen Osten und in Nordafrika (EUMENA) umzusetzen. Der mit Sonne und Wind erzeugte Strom soll zunächst die örtliche Nachfrage decken und später nach Europa exportiert werden. Übergeordnets Ziel der Dii ist die Schaffung eines Marktes für erneuerbare Energie aus der Wüste. Erklärungen über Zusammenarbeit gibt es mit Marokko, Tunesien und Algerien. Das erste Kooperationsprojekt soll in Zusammenarbeit mit der marokkanischen Solaragentur MASEN in Marokko entstehen.