Studie: Deutsches Energiespar-Defizit größer als erwartet

Ecofys-Geschäftsführer Carsten Petersdorff: „Eine gewisse Lücke zu den EU-Zielen war zu erwarten. Die festgestellte Einsparlücke aus unserer Hochrechnung zeigt nun einen erheblichen Handlungsbedarf. Das heißt: Nur wenn die bestehenden Energieeffizienz-Maßnahmen konsequent weitergeführt werden und bald durch zusätzliche politische Maßnahmen ergänzt werden, sind die EU-Ziele und die Energiewendeziele der Bundesregierung zu halten.“

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) ist dennoch optimistisch: „Das ist der Weckruf für die deutsche Energiepolitik und es lohnt sich, die EU-Ziele zu schaffen. Die Kosten für Erzeugung und Netzausbau purzeln gewaltig, wenn wir Energie in der Größenordnung von zehn Großkraftwerken einsparen. Den Rückstand aufholen heißt auch, mit Effizienzlösungen ‚made in Germany‘ Nachfrage und Beschäftigung zu sichern. Das passiert aber nicht von selbst. Ab jetzt muss die Energieeffizienz mindestens gleichrangig mit der Erzeugungsseite behandelt werden.“

Druck durch neue EU-Richtlienie

Die neue EU-Richtlinie schafft jetzt zusätzlichen Druck für Deutschland, die bestehenden technischen Einsparmöglichkeiten zielstrebiger zu nutzen. Unternehmen wie Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) hoffen darum auf eine schnelle nationale Umsetzung: „Es gibt gute Ansätze, wie ein Effizienzboom in Deutschland gelingen kann. Leider hat sich die Politik bislang auf die Energieerzeugungsseite fokussiert. Dabei kosten Anreizprogramme zur Einsparung von Strom nur ein Drittel dessen was für Erzeugung und Verteilung einer kWh zu veranschlagen ist. Wir hoffen, dass spätestens der Wahlkampf zum Ideenwettbewerb für Energieeffizienz wird“, so der BSH-Effizienzexperte Dr. Peter Böhm.
->Quelle: http://www.deneff.org/cms/index.php/news-reader/items/studie-deutsches-energiespar-defizit-groesser-als-erwartet-eu-frist-laeuft.html