VDE: Technische Herausforderungen des Netzumbaus

Forum Netztechnik/Netzbetrieb sucht nach Lösungen

Im Zuge der Energiewende werden in Deutschland vermehrt kleinere Anlagen zur Elektrizitätserzeugung an das Mittel- oder Niederspannungsnetz angeschlossen. Um auch in diesem zunehmend komplexen Energieversorgungssystem eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten, müssen die Netze an diese neuen Anforderungen angepasst werden.

Welche Herausforderungen es beim Ausbau und technischen Umbau noch zu bewältigen gilt und wo Lösungsansätze liegen, beschreibt das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik (VDE|FNN) in seiner aktuellen Veröffentlichung „Technische Herausforderungen zum Umbau der Netze“. Kernthemen sind die Gewährleistung der statischen Spannungshaltung, die Ablösung des klassischen Schwungmassensystems konventioneller Kraftwerke durch Wechselrichter sowie das Verhalten bei einem Fehlerfall, der die Netzstabilität beeinflusst. Die im Rahmen der Roadmap erarbeiteten Konzepte sollen in die VDE-Anwendungsregeln und Normen einfließen.

Gewährleistung der statischen Spannungshaltung

Netzbetreiber sind zur Einhaltung einer bestimmten Spannungsqualität verpflichtet. Der vermehrte Anschluss von dezentralen Erzeugungsanlagen berge aber die Gefahr, dass die zulässigen Grenzen des Spannungsbandes immer häufiger verletzt werden. Der VDE|FNN hat bereits festgelegt, dass sich Erzeugungsanlagen an der statischen Spannungshaltung beteiligen müssen. Im Hinblick auf die wachsende Anzahl kleiner Erzeugungsanlagen und die Ablösung von Großkraftwerken würden nun neue Stellmöglichkeiten für die Spannungshaltung benötigt. Ein Expertengremium soll jetzt Konzepte und Lösungen erarbeiten, damit die Spannungsqualität auch in einem zunehmend dezentralen Erzeugerumfeld gewährleistet ist.