Stabile Stromversorgung für Energiewende

Stromnetz den Anforderungen nicht gewachsen

Das Stromnetz für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Quellen fit zu machen, ist Ziel der vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierten Helmholtz-Energie-Allianz „Technologien für das zukünftige Energienetz“. Gemeinsam mit Universitäten und Energieversorgern wollen Helmholtz-Forscher Lösungen für ein flexibles und stabiles Stromnetz, das der fluktuierenden Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien standhält, erarbeiten. Auch gehe es darum, bestehende Gasnetze als Energiespeicher zu nutzen sowie das Strom- und Gasnetz zu koppeln. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die Allianz 2013 und 2014 mit insgesamt 3,2 Millionen Euro aus ihrem Impuls- und Vernetzungsfonds.

Die Energiewende und die damit verbundene verstärkte Nutzung regenerativer Quellen erforderten einen Umbau des elektrischen Energienetzes. Angesichts der zunehmenden Einspeisung aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen und der aufkommenden Elektromobilität sei absehbar, dass das heute bestehende Stromnetz den künftigen Anforderungen nicht gewachsen sein werde.

Umbau hat auch europäischen Aspekt

„Der Aus- und Umbau des Stromnetzes ist äußerst relevant für eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung der Zukunft“, erklärte Professor Thomas Leibfried, Leiter des Instituts für Elektroenergiesysteme und Hochspannungstechnik (IEH) des KIT. Zusammen mit Professor Mathias Noe, Leiter des KIT-Instituts für Technische Physik, fungiert Leibfried als wissenschaftlicher Sprecher der Allianz. Der Umbau sei aber nicht nur aus deutscher Perspektive wichtig, sondern habe auch einen europäischen Aspekt: „Das heutige 400-kV-Verbundnetz wird europaweit betrieben, und Fragen der Netzstabilität lassen sich nicht rein regional oder national beantworten“, so Leibfried.

Als Partner in der Allianz ergänzen Institute der Technischen Universität Darmstadt, der Technischen Universität Dortmund und der RWTH Aachen die am KIT vertretenen Kompetenzen. Das Forschungszentrum Jülich sowie die Energieversorgungsunternehmen EnBW Energie Baden-Württemberg AG, MAINOVA AG und Stadtwerke Karlsruhe Netze GmbH fungieren als assoziierte Partner.

Allianz setzt auf Nachwuchsförderung

Neben der Entwicklung und vergleichenden Bewertung von Technologien gehe es in der neuen Helmholtz-Energie-Allianz auch darum, den dringend erforderlichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und besonders den Frauenanteil unter den geförderten Doktoranden zu erhöhen. Dazu richten die Partner ein gemeinsames Doktorandenkolleg ein.
->Quelle: www.kit.edu