Schlögl Honorarprofessor an Uni Duisburg-Essen

Katalyse-Experte lehrt jetzt auch im Ruhrpott

„Die Chemie stimmt“, schreibt die Universität Duisburg-Essen in einer Pressemitteilung, und weiter: „Er gilt als Chemiker von Weltruf, und mit den Kollegen an der Universität Duisburg-Essen (UDE) teilt er ein Interesse, das groß und winzig zugleich ist: die Nanoforschung.“ Prof. Dr. Robert Schlögl wurde am 16.01.2013 zum Honorarprofessor an der Fakultät für Chemie ernannt. „Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit“, erklärte Dekan Prof. Dr. Carsten Schmuck in einer Feierstunde.

Schlögl ist seit fast 20 Jahren Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Seit 2011 leitet er außerdem das im Juni 2012 gegründete Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversionin Mülheim an der Ruhr. Der 58-Jährige hat sich vor allem mit seinen Arbeiten zur heterogenen Katalyse einen Namen gemacht. Katalytische Verfahren helfen u.a., den Verbrauch von Energie und Ressourcen zu senken. Die Prozesse grundlegend zu verstehen, ist Schlögls Ziel – ebenso, neue nano-chemische Materialien für die Energieversorgung zu entwickeln. „Dabei verbinden wir nun unsere Stärken mit denen der UDE“, sagt der neue Honorarprofessor.

An der UDE sind Nano und Energie nämlich ebenfalls zwei wichtige Themen, an denen Chemiker, Physiker und Ingenieure gemeinsam forschen. Das perfekte Umfeld hierfür haben sie, wenn im Frühjahr 2013 das High-Tech-Gebäude NETZ (s.u.) eingeweiht wird. „Es gibt vieles, das wir gemeinsam bearbeiten können. Umso besser, dass Professor Schlögl mit seinem Institut genau zwischen Duisburg und Essen sitzt“, sagt Schmuck. „So können wir in der Forschung gegenseitig vom Knowhow und der Laborausstattung profitieren.“

Der renommierte Experte wird außerdem an der Fakultät lehren und damit das Angebot vor allem für Masterstudierende erweitern. „Es ist schwierig, komplexe Zusammenhänge so darzustellen, dass Studierende sie nicht nur begreifen, sondern später selbst umsetzen können“, so Schlögl. „Oder anders formuliert: Zu lehren ist einfach eine Voraussetzung, um in seinen wissenschaftlichen Gedanken geerdet zu bleiben.“

Das NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ): Effizient und nachhaltig Energie produzieren und speichern

Zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gehört die Energieversorgung. Hier können Nanomaterialien einen entscheidenden Beitrag leisten: Weil sie so winzig sind, bestehen sie fast nur aus Oberfläche – und Energieumsetzung findet oft an eben diesen Grenz- und Oberflächen statt. Das Problem für Unternehmen bisher: Es fehlte häufig an ausreichenden Mengen dieser spezifischen Nanomaterialien. Während Forschern wenige Partikel genügen, benötigen Firmen nämlich schon für Vorstudien Material in großen Mengen.

Hier setzt das Duisburger NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) an. Mehr als 50 Forscher arbeiten mit ihren Arbeitsgruppen daran, neue Materialien für die Stromversorgung von morgen in ausreichenden Mengen herzustellen, zu analysieren und für die Weiterverarbeitung bereitzustellen. Beteiligt sind auch Forschungseinrichtungen im Umfeld der Universität Duisburg-Essen – darunter Arbeitsgruppen des Instituts für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), des Zentrums für Brennstoffzellentechnik (ZBT), des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung sowie der Universität Münster. Gemeinsam forschen sie an Materialien für Brennstoffzellen, Lithiumionen-Batterien, energietechnisch relevante Katalyse, Photovoltaik und Thermoelektrik.
->Quelle: www.uni-due.de; www.cec.mpg.de