Spanien: Erneuerbare vor dem Kadi

Spaniens Verbände klagen gegen Kürzungen

Die spanischen Solar- und Erneuerbare-Energien-Verbände Anpier (Rafael Barrera), Appa (Javier Muñoz), Protermosolar (Luis Crespo) und Unef (Tomás Díaz) haben in einer gemeinsamen Pressekonferenz Klagen auf nationaler und internationaler Ebene gegen neuerliche rückwirkende Kürzungen der Solarstromförderung angekündigt. Hintergrund ist eine am 02.02.2013 von der Regierung erlassene Verordnung, durch welche die Einspeisetarife für Ökostrom unabhängig vom Zeitpunkt der Errichtung einer Anlage in Anlehnung an den jährlichen Verbraucherpreisindex und die Inflationsrate gekürzt werden können. Zuvor waren die Vergütungen nur entsprechend des Preisindexes reduziert worden.

In einer Pressemitteilung der vier Verbände heißt es, das Gesetz benachteilige Ökostromproduzenten und bev orzuge so die traditionelle Energiewirtschaft. Dadurch drohe vielen Solaranlagenbetreibern die Insolvenz. Denn sie hätten durch vorangegangene rückwirkende Kürzungen bereits erheblichen Schaden erlitten.

Der spanische Industrieminister Miguel Angel Soria, sagte, das neue Dekret erspare Spanien Ausgaben in Höhe von 330 bis 340 Millionen Euro. Das Geld will die Regierung nutzen, um das sogenannte Tarifdefizit zu reduzieren. Das Defizit entsteht durch die Differenz zwischen dem von der Regierung festgelegten Preis für Strom und den eigentlichen Kosten seiner Erzeugung. Es liegt momentan bei rund 24 Milliarden Euro.
->Quelle(n): unef.es; www.photon.info; es.paperblog.com; boe.es