Kraft-Wärme-Kopplung

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bzw. Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) ist die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie, die in der Regel unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt wird, und nutzbarer Wärme für Heizzwecke (Fernwärme oder Nahwärme) oder für Produktionsprozesse (Prozesswärme) in einem Heizkraftwerk. Es ist somit die Auskopplung von Nutzwärme insbesondere bei der Stromerzeugung aus Brennstoffen. In den meisten Fällen stellen KWK-Kraftwerke Wärme für die Heizung öffentlicher und privater Gebäude bereit, oder sie versorgen als Industriekraftwerke Betriebe mit Prozesswärme (z. B. in der chemischen Industrie). Die Abgabe von ungenutzter Abwärme an die Umgebung wird dabei weitestgehend vermieden.

Zunehmend an Bedeutung gewinnen kleinere KWK-Anlagen für die Versorgung einzelner Wohngebiete, bzw. einzelner Mehr- und sogar Einfamilienhäuser, sogenannte Blockheizkraftwerke (BHKW). Vorteil der KWK ist der verringerte Brennstoffbedarf für die Strom- und Wärmebereitstellung, wodurch die Schadstoffemissionen stark reduziert werden. Die Förderung durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll den Ausbau beschleunigen.

Rede und Gegenrede

Aus der Werbung (Vaillant): „Wenn Sie für Ihre Energieversorgung Gas verwenden, gibt es dafür keine effizientere Technik als Kraft-Wärme-Kopplung: Sie produzieren Ihren eigenen Strom dort, wo Sie ihn brauchen, und nutzen die dabei anfallende Wärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Im Vergleich zur traditionellen Arbeitsteilung – also der separaten Erzeugung von Strom und Wärme – reduziert dies den Energieverbrauch um mehr als ein Drittel und den CO2-Ausstoß um bis zu 50 %.“

Skeptische Stimme: Gerhard Luther von der Universität des Saarlands und dort Leiter der Forschungsstelle Zukunftsenergien, Mitverfasser der „Energiestudie“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), spricht vom „KWK-Mythos“: Von der Politik und der öffentlichen Meinung, so sein Urteil, würden die positiven Eigenschaften der KWK „ziemlich übertrieben“ und die negativen Wirkungen nicht zur Kenntnis genommen. Ein nüchterner Vergleich zwischen der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme in separaten Anlagen und der Koppelproduktion in einer KWK-Anlage weise nur ein (wenn überhaupt) minimal schlechteres Ergebnis für die „Zwei-Anlagen-Lösung“ aus. Von der vielfach zitierten Primärenergieeinsparung von bis zu 50 Prozent bei KWK-Lösungen könne kein Rede sein, meint Luther.
->Quelle: de.wikipedia.org; vaillant.de; faz.net