Thema Energiearmut am Beispiel Wiens

Definition und Lösungen

In der Diskussion um steigende Energiepreise wird zu Recht auch auf die Probleme sozial schwacher Haushalte verwiesen. Denn für diese Haushalte führen bereits kleinere Anstiege bei den Energierechnungen zu Einschränkungen in anderen Lebensbereichen. Und das Problem ist gravierend: Allein in Wien – einer Stadt, die in Rankings zu Lebensqualität regelmäßig mit guten Plätzen abschneidet – leben etwa 100.000 Menschen (6% der Einwohner), die ihre Wohnung nicht angemessen warm halten können.

Vor diesem Hintergrund hat der Nachhaltigkeitsbeirat der Wiener Stadtwerke um eine Informationsgrundlage zu diesem Thema gebeten. Die daraufhin erstellte Studie enthält:

  • Eine Einführung in das Thema Energiearmut,
  • eine Übersicht zu den Überlegungen und Forderungen von Fachleuten sowie
  • eine Beschreibung der Arbeitsweise der Ombudsstelle Energiearmut von Wien Energie.

Die Erfahrungen von Wien Energie mit der Ombudsstelle zeigen, dass eine systematische Herangehensweise im Umgang mit Kunden, die sich in gravierenden sozialen Problemlagen befinden, für beide Seiten deutliche Vorteile bringt:

  • Die schlechte Lebenssituation der Kunden wird verbessert.
  • Für den Energieversorger werden ökonomische Vorteile erschlossen.
  • Und auch für die öffentlichen und caritativen Hilfsinstitutionen wird der Arbeitsaufwand reduziert.

Energiearmut kann nicht wegberaten werden

Die Ursache von Energiearmut ist Armut, dennoch sind auch Energieversorger in der Verantwortung.
Energiearmut, wie auch Armut allgemein, kann nicht wegberaten werden. Aber durch eine systematische Vorgehensweise kann mehr Menschen besser geholfen werden. Nach unserem Wissensstand ist die Ombudsstelle von Wien Energie die erste derartige Einrichtung in Österreich und sie gehört sicher zu den Vorreitern in Europa. Die Ombudsstelle ist ein klassisches Beispiel für CSR im Kerngeschäft.

Die Studie Herausforderung Energiearmut und der Beitrag der Wiener Stadtwerke wurde im Auftrag der Wiener Stadtwerke gemeinsam von der BZL Kommunikation und Projektsteuerung GmbH und uns, dem Institute for Sustainability erstellt.
->Quelle: 4sustainability.de