Kongo plant gigantisches Wasserkraftwerk

Megaprojekt in der Mitte Afrikas

Die Demokratische Republik Kongo einigt sich mit Südafrika auf den Bau des weltweit größten Wasserkraftwerks. Der Grand-Inga-Staudamm soll nach Fertigstellung nahezu die Hälfte des afrikanischen Energiebedarfs erzeugen können. Zuvor muss der Fluss Kongo jedoch komplett umgeleitet werden – mit enormen Folgen für das Ökosystem.  Vertreter des zentralafrikanischen Landes und ihre Partner aus Südafrika einigten sich in Paris darauf, dass der Startschuss für den Bau des Grand-Inga-Staudamms im Oktober 2015 fallen wird.

Kein anderer Fluss in Afrika führt so viel Wasser wie der Kongo, rund 42.000 Kubikmeter pro Sekunde sind es an seiner Mündung am Atlantik – nur der Amazonas führt noch mehr Wasser. Der Standort des Projektes liegt in etwa 150 Kilometer vor der Mündung, wo ein starkes Gefälle günstige Bedingungen bietet. Anders als bei der schon seit 1972 existierenden Anlage, die Wasser aus dem Kongo abzweigt, muss für den Neubau der gesamte Fluss durch ein anliegendes Tal geleitet und aufgestaut werden.

Mit einer Leistung von 40.000 MW könnte der neue Damm mehr als doppelt so viel Energie liefern wie der gigantische Drei-Schluchten-Staudamm in China. Studien zufolge soll eine bis zu 200 Meter hohe Staumauer entstehen, in der 50 Turbinen pro Jahr rund 320 TWh Energie erzeugen können. Dies entspricht der Leistung von ungefähr 30 Atomkraftkwerken und würde die Energieproduktion Afrikas um ein Drittel erhöhen. Allein durch „Grand Inga“ könne so nahezu die Hälfte des gesamten afrikanischen Energiebedarfs gedeckt werden, wie die Verantwortlichen mitteilen.
->Quelle und weiterlesen: n-tv.de