klima-allianz veröffentlicht Zwischenbilanz

Noch nicht alles läuft rund

Zwei Jahre nach den Energiewendebeschlüssen der Bundesregierung schaut die klima-allianz deutschland zurück. Auf dem 4. Alternativen Energiegipfel hat sie eine Zwischenbilanz zur Energiewende veröffentlicht. Wo stehen wir heute mit der Energiewende? “Bei der Energiewende läuft vieles – aber noch nicht alles rund” lautet das zwiespältige Fazit.

In der 38-seitigen Broschüre werden die unerledigten Aufgaben benannt und Vorschläge für eine weitaus ambitioniertere Umsetzung der Energiewende unterbreitet. Denn sie sei der zentrale Garant einer in Zukunft bezahlbaren Energieversorgung – darüber hinaus Deutschlands wichtigster Beitrag zum Klimaschutz und gleichzeitig zu mehr globaler Gerechtigkeit. Von einer erfolgreichen Energiewende und einer Abwendung von nicht mehr beherrschbaren Folgen des Klimawandels würden vor allem auch ärmere Menschen profitieren – hier und in den Ländern der Südhalbkugel.

Deutschland im Blickfeld anderer Länder

Dementsprechend sei das internationale Interesse an der Energiewende in Deutschland groß. Viele Länder verfolgten aufmerksam und kritisch, ob es einem Industrieland wie Deutschland gelingt, sein Energiesystem mit vertretbaren Kosten und mit insgesamt positiven volkswirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen klimafreundlich und zukunftsfähig umzugestalten.

„Energiewende sozial gestaltenArmut bekämpfen – nicht die Energiewende!“

In einem Appelle kritisiert die klima-allianz deutschland zudem zunehmende Tendenzen in den Parteien, durch die „Ideologie billiger Energie den Erfolg der Energiewende zu gefährden“. Beim Energiegipfel diskutierte sie gemeinsam mit Sozialverbänden und Hilfswerken, wie soziale Probleme gelöst werden können, ohne dabei Fortschritte beim Ausbau Erneuerbarer Energien und bei der Energieeffizienz zu gefährden.

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR (Foto), erklärte: „Das Gelingen der Energiewende  hat auch für viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländer eine große Bedeutung. Ob es uns gelingt, das Energiesystem klimafreundlich und sozial gerecht umzubauen oder nicht, hat Beispielcharakter für viele andere Länder und Menschen.“

Rainer Hinrichs-Rahlwes, Präsident des European Renewable Energy Council (EREC) und Vorstandsmitglied des BEE (Foto), füget der Debatte eine europäische Dimension hinzu: „In Europa haben 1,2 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren Energien. Mehr als 137 Milliarden Euro haben die Erneuerbaren zur Wirtschaftsleistung der EU in 2011 beigetragen. Diese Erfolgsgeschichte muss fortgesetzt werden.“

Die klima-allianz umfasst über 110 Mitglieder, z.B. Kirchen, Gewerkschaft, Umwelt-, Naturschutz und Entwicklungsverbände sowie Verbraucherinitiativen.
->Quelle: die-klima-allianz.de; die-klima-allianz.de1