Kakao-Haut – Biomasse mit Zukunft?

Die Firmengründung

Eine zweite Studienreise führte Exinger nach Limbe im Zentrum Kameruns. Er gründete mit zwei Interessenten eine Art Unternehmer-Arbeitsgruppe, um aus der Kakaohaut ein Handelsgut zu entwickeln und sie dem globalen Energiemarkt zuzuführen. Exingers langjährige Erfahrungen in Steuer- und Wirtschaftsberatung waren eine wichtige Hilfe bei der Entwicklung von Businessplanes und Logistik. Mit seinen beiden afrikanischen Gesellschaftern gründete er die CAMEROON COCOA pod co. ltd/cameroon, mit Geschäftssitz in Limbe. Sie organisiert die Sammlung, Verarbeitung und den Import von Biomasse aus Kakaohaut von Kamerun nach Europa und kann heute bis zu 30.000 Tonnen pro Monat ausliefern.

Mit einschlägigem Bildmaterial und der Erkenntnis, dass Kakaohaut eine Biomasse mit Zukunft ist, kehrt Exinger nach Deutschland zurück. Trotz der für die Kameruner wenig erbaulichen Geschichte als deutsche Kolonie  zu Anfang des 20. Jahrhunderts, sind die Deutschen heute in Kamerun gut gelitten, ja sogar willkommen. In einem Brief an das Kameruner Agrarministerium stellte Exinger das Vorhaben vor und bekam volle Unterstützung durch die Regierung. Eine weitere Reise diente dann der Vorstellung des Projektes bei den örtlichen Farmern und der Information darüber, dass sie das wertvolle Material nicht mehr wie bisher größtenteil verrotten lassen, sondern gewinnbringend in das Projekt einbringen sollten.

Seit neuestem wird Kakaohaut auch zum Mulchen angeboten. Im Gegensatz zum Rindenmulch oder Holzhäcksel enthält Kakaohaut viele Nährstoffe und es muss vor ihrer Ausbringung nicht gedüngt werden.  Eine Mischung aus Rindenmulch und Kakaoschalen erspart eine zusätzliche Stickstoffdüngung vor dem Mulchen. Mulch aus Kakaohaut ist sogar effektiv als Schneckenabwehr.
->Quelle: cameroon-cocoa.combundesregierung.de; solarify.eu