IW lehnt EEG-ähnliche Sanierungsförderung ab

Vorschlag träfe vor allem Rentner und Alleinerziehende

Politische Interessensgruppen fordern momentan einen Zuschlag auf Heizöl und Erdgas nach dem Vorbild der Ökostrom-Umlage, um damit die energetische Gebäudesanierung zu fördern. „Nicht empfehlenswert“ ist diese Refinanzierung in den Augen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Denn diese Idee würde die Heizkosten für die meisten Privathaushalte in Deutschland erhöhen und hätte negative Verteilungswirkungen zur Folge – so ein Gutachten. Demnach ist das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) kein geeignetes Vorbild für den Wärmemarkt.

Schließlich hätten die vergangenen Monate gezeigt, dass beim EEG eine effektive Kontrolle der Ausgaben durch das Parlament nicht stattfinde. Dieser Fehler sollte bei anderen Fördermaßnahmen nicht wiederholt werden. Eine verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl hätte außerdem eine kritische Verteilungswirkung zur Folge: Die Belastung wäre gemessen am Einkommen im ärmsten Zehntel der Bevölkerung mehr als drei Mal so hoch wie bei den wohlhabendsten 10 Prozent. Besonders belastet würden Rentner und Alleinerziehende.

Die Gesamtbelastung der betroffenen Haushalte hätte bei einer für die Berechnungen zugrunde gelegten Umlage von 1,8 Cent pro Kilowattstunde für das Jahr 2011 deutlich höher gelegen als die Belastung durch die EEG-Umlage im gleichen Jahr – nämlich bei 6,2 Milliarden Euro. Die Kosten für die Verbraucher wären also immens. Aus diesen Gründen raten die IW-Experten von einer verbrauchsabhängige Umlage auf Erdgas und Heizöl ab. Deutlich mehr Sinn macht es für die Wissenschaftler, die bestehenden Förderinstrumente – etwa Kredite der KfW – auszubauen und steuerliche Abschreibungsmodelle für energetische Gebäudesanierungen einzuführen
Folgt: Zusammenfassung des Gutachtens