Rotorenblätter in Handarbeit

SmartBlades: Das kluge Rotorblatt gibt nach

Einen anderen Ansatz verfolgt SmartBlades. Im Forschungsverbund Windenergie arbeiten der ForWind-Verbund, das DLR und das Fraunhofer-IWES zusammen. Sie haben sich die Aufgabe gestellt, Windlastspitzen zu reduzieren: über die Blattgeometrie, den Materialaufbau oder aktive bewegliche Klappen. Die Idee hinter den SmartBlades: „Das Blatt gibt klugerweise nach“, so Sayer.

Eine geringere Spitzenlast auf den Rotorblätter ließe sich zweifach nutzen: Das Windrad könnte leichter konstruiert sein. Dadurch würde beim Bau der Windkraftanlagen Material und damit Geld gespart. Oder man nutzt die Entwicklung, um die Rotorblätter der Anlage zu verlängern. Das würde den Stromertrag des Windrades erhöhen. Denn es gilt: Je größer der Kreis, den die Rotoren beschreiben, desto größer der Ertrag.

Um die Windlastspitzen zu reduzieren, kann man das Rotorblatt flexibler konstruieren. Das Blatt gibt nach, verändert seine Form, dreht und biegt sich, wenn der Wind auftrifft.

Bewegliche Elemente ins Rotorblatt integrieren

Eine andere Variante, integriert bewegliche Elemente in das Rotorblatt. Diese lenken die Windströmung um – ähnlich der Klappen an Flugzeugflügeln. Smart Blades wird  untersuchen, welche Kombination von Sensoren und Steuerung notwendig sind, um zum Erfolg zu führen. Lösungen zu finden ist kompliziert. Denn trotz neuer, aktiver Mechanismen sollen die Rotorblätter reibungslos arbeiten, ihr Gewicht beibehalten, bezahlbar und wartungsarm bleiben.

Das Bundesumweltministerium unterstützt die Forschungsprojekte im Rahmen des Energieforschungsprogramms. Ein Förderschwerpunkt des Programms ist der Ausbau erneuerbarer Energie und deren Wirtschaftlichkeit. Das Projekt SmartBlades wird mit zwölf Millionen Euro gefördert. 2016 wird es abgeschlossen. Dann werden die Konstruktionsunterlagen der intelligenten Rotorblätter Herstellern zur Verfügung gestellt. BladeMaker läuft bis 2017 und wird mit acht Millionen Euro gefördert.
->Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung unter „Forschung konkret