Centrosolar braucht Schutzschirm

Sanierungskurs durch Schutzschirmverfahren in Eigenregie

Die Vorstände der Centrosolar Group AG und ihrer Untergesellschaften haben beim Amtsgericht Hamburg Antrag auf Einleitung des „Schutzschirmverfahrens in Eigenregie“ gestellt. Laut einer Pressemitteilung soll es damit dem Unternehmen ermöglicht werden, den Sanierungskurs zu beschleunigen und die Kontrolle über den Betrieb und die weitere Restrukturierung zu erhalten. Der Betrieb aller nationalen und internationalen Tochtergesellschaften werde aufrechterhalten; dies gelte auch für die Modulproduktion in Wismar.

„Wir haben in den letzten Monaten sehr intensiv an einer Entschuldung und einer bilanziellen Sanierung der Centrosolar im laufenden Betrieb gearbeitet. Unserer Finanzmittelgeber, Mitarbeiter und Geschäftspartner haben uns hierbei unterstützt“, so der Vorstandsvorsitzende Alexander Kirsch. Grundlage für die parallel angekündigte, operative Sanierung war allerdings eine Verbesserung der für Centrosolar spezifischen Marktbedingungen nach Abbau der Überkapazitäten im Markt. Auch von der Einführung der Anti-Dumping-Regularien der EU im Laufe dieses Sommers werden positive Impulse erwartet. „Aber die Erholung tritt später ein als ursprünglich erwartet. Deswegen sind wir zu dem Schluss gekommen, die Sanierung einzelner Gruppengesellschaften durch Anwendung des Schutzschirmverfahrens und dessen erweiterter Möglichkeiten zu beschleunigen und zu verstärken“, so Kirsch weiter.

Während der auf drei Monate befristeten Phase des „Schutzschirms“ sind die im Schutzschirm befindlichen Centrosolar-Firmen vor Vollstreckungen und Zwangsmaßnahmen der Gläubiger geschützt und bleiben voll handlungsfähig. In dieser Phase, so das Unternehmen, werde zusammen mit dem gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter ein Sanierungsplan ausgearbeitet, der darauf abziele, ein profitabel zu betreibendes Kerngeschäft zu etablieren. Im Anschluss an das Schutzschirmverfahren finde eine kurze Implementierungsphase ebenfalls unter Gläubigerschutz statt, die dann sehr schnell umgesetzt werden könne und die Unternehmen wieder aus dieser Schutzphase entlasse.

Centrosolar veröffentlichte gleichzeitig vorläufige Finanzzahlen: Im dritten Quartal 2013 wurde ein Umsatz von 27,5 Millionen Euro erzielt – ein 40prozentiger Rückgang verglichen mit den 46,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf minus 4,4 Millionen Euro; ein Jahr zuvor lag das EBITDA bei minus 3,1 Millionen Euro.
->Quelle: centrosolar.de