Leibniz-Gemeinschaft richtet zwei neue Forschungsverbünde ein

„Energiewende“ und „Medizintechnik“

Das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft richtet auf Antrag der beteiligten Institute zwei Leibniz-Forschungsverbünde zu den Themen „Energiewende“ und „Medizintechnik“ ein. Die Verbünde erhalten jeweils 80.000 Euro als Anschubfinanzierung aus den Mitteln des Impulsfonds des Präsidiums, sind aber im Kern Gemeinschaftsunternehmungen der beteiligten Institute, die sich dabei finanziell und personell besonders engagieren.

Leibniz-Forschungsverbund „Energiewende“

Das deutsche Energiesystem steht vor dem gravierendsten Umbau seiner Geschichte: Vor dem Hintergrund des Atomausstiegs und ambitionierter Klimaschutzziele sollen der Anteil der erneuerbaren Energien stark ausgebaut und die Energieeffizienz sowie die Energieeinsparung drastisch erhöht werden. Diese Ziele können jedoch nicht allein durch technische Innovationen in der Energiebereitstellung erreicht werden. Ebenso wichtig sind neue Governance-Formen, neue Geschäftsmodelle und die Anpassung von gesetzlichen Regelungen sowie soziale Innovationen. Im Leibniz Forschungsverbund „Energiewende“ werden Fragestellungen der Energiewende interdisziplinär, also sowohl mit gesellschaftwissenschaftlichen als auch mit naturwissenschaftlich-technischen Methoden, bearbeitet.
Sprecher: Dr. Weert Canzler; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)

Leibniz-Forschungsverbund „Medizintechnik: Diagnose, Monitoring und Therapie“

Eine hochwertige und bezahlbare medizinische Versorgung ist, auch vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung, eine wichtige Herausforderung für unsere Gesellschaft und steht im Fokus des Leibniz-Forschungsverbunds „Medizintechnik: Diagnose, Monitoring und Therapie“. Innovative und schonende Verfahren sollen dabei helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, die Wirkung von Therapien genauer zu kontrollieren und besser an den einzelnen Patienten anzupassen. So können Belastungen für Erkrankte vermieden und Behandlungen verbessert werden. Methoden der Telemedizin spielen hier ebenso eine Rolle wie die Entwicklung von mobil einsetzbaren Schnelltests oder verbesserten bildgebenden Untersuchungsmethoden. Dabei arbeiten Mediziner, Naturwissenschaftler und Ingenieure intensiv zusammen, um sicherzustellen, dass die technische Lösung dem medizinischen Problem gerecht wird. Gesellschaftswissenschaftler erforschen Fragen der Marktfähigkeit und der gesellschaftlichen Akzeptanz der entwickelten Produkte.
Sprecher: Prof. Dr. Albert Sickmann, Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V., Dortmund und Berlin

Hintergrund: Leibniz-Forschungsverbünde sind angelegt als fächergruppenübergreifende und für weitere Kooperationspartner offene, auf ein aktuelles Wissenschaftsproblem ausgerichtete, zeitlich befristete Zusammenschlüsse von Instituten. Die Leibniz-Forschungsverbünde sind damit das Instrument der Leibniz-Gemeinschaft, ihre Forschung strategisch auszurichten und die Kompetenzen von Leibniz-Einrichtungen und weiteren Partnern zu bündeln. Leibniz-Forschungsverbünde sollen wissenschaftlich und gesellschaftlich hochaktuelle Aufgabenkomplexe aufgreifen und mit einem interdisziplinären Ansatz bearbeiten, der Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften mit Geistes- und Sozialwissenschaften verbindet.
->Quelle: leibniz-gemeinschaft.de