Intersolar Europe 2014 wirft ihre Strahlen voraus

PV-Weltmarkt wieder auf Wachstumskurs –  verstärkter Erfahrungsaustausch zwischen den etablierten und den jungen Märkten der globalen Wachstumsbranche

„Nach einer Konsolidierungsphase der Photovoltaikindustrie in den vergangenen beiden Jahren stehen die Zeichen im weltweiten Markt zunehmend wieder auf Wachstum“ – sagt eine Mitteilung der Intersolar Europe 2014, die vom 4. bis 6. Juni auf der Messe München stattfindet. Aktuelle Prognosen rechnen mit 18 Prozent Zuwachs für 2014. Treiber dieser Entwicklung sollen vor allem die Märkte in Asien sein, gefolgt von Nord- und Südamerika. Aber auch im Mittleren Osten, in Südafrika so-wie in der Türkei rechnet die Branche in Zukunft mit einer dynamischen Entwicklung. Damit erscheinen zukünftig neben den etablierten Märkten neue Regionen auf der PV-Landkarte.

Die Newcomer profitieren damit vom Know-how und den Erfahrungen, welche die Branche in Europa während der vergangenen Jahre gesammelt hat: Das gilt sowohl für intelligente Netzintegration, Überwachung und Wartung der installierten Leistung als auch für zunehmende Speicherung von Solarstrom-Überschüssen. Auch in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für die Photovoltaik ist Europa heute führend. Als internationalste Plattform der weltweiten PV-Branche unterstützt die Intersolar Europe 2014 den Austausch der Marktteilnehmer und vernetzt Menschen aus allen Ländern der Welt.

Was die Entwicklungen der Märkte angeht, sind sich Marktforschungsunternehmen und Analysten weitestgehend einig, auch wenn sich die Szenarien im Detail unterscheiden. So rechnet NPD Solarbuzz, Santa Clara/USA, 2014 mit einer weltweiten Photovoltaik-Nachfrage von 45-55 Gigawatt (GW). Das würde einem Wachstum von mindestens 29 Prozent entsprechen. Aber auch konservativere Prognosen, wie die von IHS Inc., Englewood/USA, entsprechen mit 41 GW immer noch einem Wachstum von 18 Prozent gegenüber 2013. Getrieben sind die internationalen Photovoltaik-Märkte vielfach von Solarstrom-Einspeisetarifen, die sich am deutschen Modell des EEG orientieren und inzwischen in mehr als 60 Ländern weltweit eingeführt wurden.

Internationale Marktanreizprogramme nach dem Vorbild des deutschen EEG

Die verschiedenen nationalen Marktanreizprogramme beschränken sich dabei nicht nur auf die Solarstrom-Einspeisevergütung als Grundlage der Investitionssicherheit. Sie sorgen vor allem für eine strukturelle Bevorzugung von erneuerbaren Energien und eine Erhöhung des Anteils von erneuerbarem Strom in den Netzen. Vielfach regeln sie auch die Übertragung des Stroms, indem sie klare Vorgaben zur Netzintegration machen. In vielen Ländern ist damit eine bewusste Verschiebung der Schwerpunkte in der Energieversorgung verbunden – weg von atomaren und fossilen Energieträgern hin zum Solarstrom. Vor allem angesichts der teilweise extrem hohen Subventionen, mit denen herkömmliche Energieträger noch vielfach gefördert werden, erkennen viele Länder in der Photovoltaik auch eine wirtschaftlich attraktive Alternative.

Märkte in sonnenreichen Ländern entwickeln sich dynamisch

Auch anlässlich nationaler Ausschreibungen neuer Kraftwerkskapazitäten oder Strombezugsvereinbarungen sind PV-Großanlagen für Regierungen weltweit eine interessante Alternative. Schon jetzt belastet erneuerbarer Strom die staatlichen Budgets oft weniger als die Kosten der konventionellen Stromproduktion. Das gilt vor allem für die neuen PV-Märkte in Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung und stark wachsendem Strombedarf wie Saudi-Arabien, Chile oder Südafrika.

Neben der positiven internationalen Entwicklung festigt sich aber auch der europäische Markt, was vor allem auf die gesunkenen Anlagenpreise zurückzuführen ist. Auch ohne Einspeisevergütung ist Solarstrom in Europa vielfach bereits konkurrenzfähig. Deshalb bleibt Europa auch in Zukunft einer der regionalen Photovoltaik-Schwerpunkte: Der hier erwartete Zubau von 10 GW im Jahr 2013 entspricht einem Anteil von 25 Prozent am gesamten Weltmarkt. Solarbuzz geht davon aus, dass sich der europäische Photovoltaik-Markt im ersten Halbjahr 2014 bei etwa 2,5 GW Zubau pro Quartal einpendeln wird, und erwartet im zweiten Halbjahr ein leichtes Wachstum. Vor allem Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich seien für die Erholung der Branche verantwortlich.
->Quelle: intersolar.de