50-Hz-Problem: E.ON Mitte rüstet 13.000 Solaranlagen nach

Netzstabilität sichern

Nach der Systemstabilitäts-Verordnung müssen bis Dezember 2014 in Deutschland insgesamt rund 400.000 Photovoltaikanlagen mit mehr als einer Million Wechselrichtern nachgerüstet werden. Dadurch wird verhindert, dass sich bei Überschreiten einer Netzfrequenz von 50,2 Hertz (Hz) alle Anlagen gleichzeitig abschalten und damit die Stabilität des europäischen Verbundnetzes gefährdet wird. Die E.ON Mitte AG hatjetzt beispielsweise die SMA Solar Technology AG (SMA) mit der sogenannten 50,2-Hertz-Umrüstung von rund 13.000 Photovoltaikanlagen im E.ON Mitte-Netzgebiet beauftragt. Die SMA hatte bereits im Sommer den E.ON Mitte-Bestand von PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 100 kW umgerüstet.

„Bei dieser gelungenen Umrüstung hat sich unsere Zusammenarbeit bereits bestens bewährt. Daran knüpfen wir nun an“, erklären Jörg Hartmann, Leiter Netztechnik E.ON Mitte und Bernd Lamskemper, Leiter SMA Service Deutschland. Die SMA hat sich bei einer von E.ON Mitte durchgeführten Ausschreibung für die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen durchgesetzt.

„Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden einen Ansprechpartner für alle Tätigkeiten im Rahmen der Wechselrichter-Umrüstung haben – von der ersten Kontaktaufnahme über die Erfassung der notwendigen Anlagendaten bis zur endgültigen Umrüstung der Wechselrichter. Mit der Beauftragung von SMA haben wir uns nicht nur für einen leistungsfähigen und zuverlässigen Anbieter entschieden, sondern vor dem Hintergrund der geplanten Rekommunalisierung im nächsten Jahr ganz bewusst auch für ein in der Region ansässiges Unternehmen“, erläutert Hartmann.

Die SMA begleitet die 50,2 Hz-Umrüstung seit Februar dieses Jahres und hat mittlerweile über 3.000 Photovoltaikanlagen mit 20.000 Wechselrichtern umgerüstet und übernimmt die Umrüstung der Photovoltaikanlagen als Universaldienstleister. „Wir kümmern uns um die komplette Abwicklung der Umrüstung der im Netzgebiet von E.ON Mitte betroffenen Anlagen“, so Lamskemper. So gehören transparentes Reporting sowie regelmäßige Qualitätskontrollen mit zum SMA-Paket. In Kürze startet das Unternehmen mit der Datenerhebung im Netzgebiet von E.ON Mitte. Dazu werden die 13.000 betroffenen Anlagenbetreiber in den nächsten Wochen angeschrieben. Die Umrüstung soll ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen.

Die 50,2 Hz-Umrüstung

Nach den alten, bis Ende 2011 gültigen Anschlussregeln für Photovoltaikanlagen mussten sich Wechselrichter beim Überschreiten von 50,2 Hz Netzfrequenz schlagartig vom Netz trennen. Bereits seit mehreren Jahren ist die Gesamtleistung aller allein in Deutschland einspeisenden Photovoltaikanlagen aber so groß, dass deren zeitgleiche Abschaltung die Stabilität des europäischen Verbundnetzes gefährden könnte.

Bei den Umrüstungen wird der zulässige Frequenzbereich entsprechend angepasst. Für Anlagenbetreiber ist die Umrüstung der Photovoltaikanlage kostenlos. Sie müssen allerdings den Abfragebogen ihres Netzbetreibers sorgfältig ausfüllen und innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Wochen zurücksenden. Andernfalls droht eine Reduzierung der Einspeisevergütung. Der gesetzliche Rahmen zur 50,2 Hz-Umrüstung ist in der Systemstabilitäts-Verordnung festgehalten, die im Sommer 2012 von der Bundesregierung verabschiedet wurde.

Weitere Informationen sowie eine Ausfüllhilfe für den Abfragebogen finden Anlagenbetreiber und Installateure im Internet unter www.SMA.de/Nachruestungen oder www.eon-mitte.com/50-2hz. Auf dem SMA Corporate Blog gibt Tim Ulbricht, Abteilungsleiter New Services bei SMA, Antworten zum Thema und beleuchtet den Hintergrund der Umrüstaktion.
->Quelle: sma.de; Hinweise und Ratgeber:  SMA.de/Nachruestungen