Gewinne im Sinkflug

EnBW mit Jahresbericht: Operatives Ergebnis unter Vorjahreswert – Prognose 2014: Zwischen 0 und -5 Prozent

EnBW hat 2013 mit weniger als den erwarteten Gewinneinbußen abgeschlossen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 5,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück, wie das drittgrößte deutsche Energieunternehmen am 07.03.2014 mitteilte. Prognostiziert hatte der Karlsruher Energieversorger fünf bis zehn Prozent Rückgang. Der Stromabsatz sank 2013 um 5,6 Prozent auf 128 Mrd. kWh.  „Es war ein operativ sehr anspruchsvolles Jahr“, sagte denn auch EnBW-CEO Frank Mastiaux.

Im Gegensatz zu RWE mit einem Nettoverlust von fast drei Milliarden, schreibt EnBW noch schwarze Zahlen. Der Stromversorger aus dem Ländle weist immerhin einen kleinen Überschuss von 51 (Vorjahr: 484,2) Millionen Euro aus – der Umsatz ist um 6,3 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro gestiegen.

Pressemitteilung von EnBW: Das Geschäftsjahr 2013 war erneut geprägt durch eine schwierige Marktsituation und besondere Belastungen aufgrund der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund hat die EnBW 2013 eine tiefgreifende strategische und strukturelle Neuausrichtung eingeleitet und gleichzeitig ihre Effizienzanstrengungen verstärkt. Dadurch konnte ein erheblicher Teil der negativen Umfeldeffekte aufgefangen und ein operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA) von rund 2,22 Milliarden Euro erreicht werden. Es lag um 5,3 Prozent unter Vorjahr, damit aber am oberen Ende des Erwartungskorridors. Der Adjusted Konzernüberschuss ging mit rund 463 Millionen Euro um 29,0 Prozent zurück. Der EnBW-Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der EnBW AG eine Dividende von 0,69 Euro je Aktie auszuschütten. (07.03.2014)

Gemischte Aussichten

Die Welt prophezeite düster: „EnBW hat noch eine lange Durststrecke vor sich. Das angestammte Strom- und Gasgeschäft mit konventionellen Kraftwerken wirft immer weniger Gewinne ab.“ Mit ihrem Umstieg auf erneuerbare Energien und Beratung habe sich die EnBW so radikal wie kein anderer Versorger auf die Energiewende eingestellt, so Mastiaux: „Jetzt bedarf es nur noch Zeit, das umzusetzen.“

EnBW rechnet für 2014 mit einem weiteren Rückgang. „Der Ergebnisdruck wird weiter zunehmen“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Kusterer am Freitag in Karlsruhe. Je nach Entwicklung des Marktumfelds könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass es in einem der kommenden Jahre auch zu einem negativen Ergebnis kommen könne.

Mastiaux: „Das traditionelle Geschäftsmodell ist aus unserer Sicht passé.“

Laut Mastiaux ist 2013 „ohne große Erschütterungen“ überstanden worden. Aber: „Das traditionelle Geschäftsmodell ist aus unserer Sicht passé.“ Bis 2020 werde EnBW die Hälfte „auf den Wachstumsmärkten der neuen Energiewelt“ umsetzen. Aber er verlangte auch faire Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Stromproduktion aus fossilen Energieträgern. „Diese Kraftwerke liefern ein marktfähiges Produkt: Versorgungssicherheit. Und dies muss honoriert werden.“
->Quelle(n): welt.de; nwzonline.de; stuttgarter-nachrichten.de; n-tv.de; schwaebische.de; enbw.com/unternehmen/presse; bericht2013.enbw.com; EnBW-Bericht-2013-Jahresabschluss-Konzern.pdf