Wie weiter mit der Energiewende?

Auftakt der Intersolar Europe

Ist die Energiewende zu teuer, wird sie ernsthaft vorangetrieben und ist Deutschland überhaupt auf dem richtigen Weg? Die Aufgaben der Zukunft sind gewaltig, darüber waren sich die Teilnehmer der Intersolar Europe Auftaktveranstaltung einig. Ihr Blick ging nach vorne und offenbarte die großen Chancen der Erneuerbaren. Jedoch wurde auch klar, welche großen Hürden noch zu überwinden sind.

Prof. Dr. Claudia Kemfert stellte die wichtige Rolle Deutschlands heraus. Ihrer Ansicht nach fällt der deutschen Energiewende eine wichtige Rolle zu. Aktuell entscheide es sich, ob man Vorbild sein werde oder auf einem einsamen Sonderweg voran gehe. Denn sollte der Umbau unseres Energiesystems misslingen, drohe eine globale Energiewende ebenso zu scheitern. Ihre weitergehende Forderung: Neben dem beschlossenen Atomausstieg ist ein Kohle-Ausstieg noch viel nötiger. Schließlich besteht gerade einmal ein Drittel unseres Energiebedarfs in Form von Elektrizität. Der größere Teil wird für Verkehr und Gebäude benötigt. Während in Haushalten für Mobilität und Verkehr 100 Milliarden Euro im Jahr ausgegeben werden, liegen die Kosten für Erneuerbare Energien bei nur 22 Milliarden. So sei es unverständlich, weshalb die Energiewende zu teuer sein solle.

Offensichtlich habe die Energiewende in Deutschland zunehmend mit einem durch Kampagnen gesteuerten Imageproblem zu kämpfen. Frank Peter von Prognos und Lars Waldmann vom Think Tank Agora Energiewende untermauerten diese Problematik. Neben einer rein stromfixierten Betrachtung der Energiewende sei sowohl eine Wärmewende als auch eine Verkehrswende nötig. Die aktuelle Situation, die Waldmann als „Energiewende-Paradoxon“ bezeichnete, könnte fatale Folgen haben. Der Atomausstieg führt im Moment zu einem Zuwachs an Kohleverstromung und in der Folge zu steigendem Ausstoß von CO2.

Bemängelt wurde vor allem das Fehlen verlässlicher und ermutigender Rahmenbedingungen seitens der Politik. Der Korridor für die Erneuerbaren müsse langfristig und breiter definiert werden. Schließlich könnten nur so die Stromkosten an der Strombörse nachhaltig stabil gehalten, wenn nicht gar reduziert werden. Über diese Eigenschaft verfügten andere Technologien nicht. Ein Fazit: Wir benötigen eine Diskussion auf europäischer Ebene. Der Energiemarkt, isoliert auf Deutschland betrachtet, bringt uns nicht weiter.
->Quelle: intersolar.de