Obama steht

NYT-Kolumnist Friedman: Obama könnte „manchmal aus der Haut fahren“ angesichts der Klimaleugner im Senat – US-Firmen werden mit neuen Umweltstandards führend in der Welt sein

US-Präsident Obama ärgert sich über die Klimaleugner im Kongress. Er stehe fest hinter den Klimaforschern, die vor der weiteren Verbrennung fossiler Brennstoffe warnen und habe gesagt: „Wissenschaft ist Wissenschaft.“ So zitiert ihn die amerikanische Huffington Post aus einem Artikel des international bekannten Kolumnisten der New York Times, Thomas L. Friedman.

Laut Friedman habe Obama gesagt, es gebe für ihn „keinen Zweifel“ daran, dass der Planet Erde einen Anstieg der Durchschnittstemperatur erleiden werde, wenn wir die noch in der Erde befindlichen fossilen Energieträger verbrennen würden. Obamas Bemerkungen fielen in einem Interview, das am 09.06.2014 als Teil der letzten Folge von „Years of Living Dangerously“ ausgestrahlt wurde – die NYT veröffentlichte sie vorab.

„Im Laufe der nächsten Jahrzehnte, weden wir eine  Rampe bauen müssen, davon ausgehend, wie wir derzeit Energie verwenden, dahin, wo wir dann Energie benötigen“, sagte Obama laut Thomas L. Friedman.

„Amerika verändern – die Welt verändern“

Friedman: „Wenn es um den Umgang mit Klima-und Energieproblemen der Welt geht, habe ich eine einfache Regel: Amerika verändern – die Welt verändern.
Wenn Amerika seine Standards für saubere Energie anhebt, werden nicht nur andere folgen – andere, die sich bisher hinter unserer Untätigkeit versteckt haben – wir werden auch unsere Industrie anregen, mehr Systeme zu erfinden für saubere Luft, saubere Energie und Energieeffizienz, und die Kostenkurve schneller abzusenken, so dass US-Unternehmen eine führende Rolle in dieser nächsten großen wweltweiten Industrie einnehmen werden – die amerikanischen Verbraucher werden die ersten sein, die davon profitieren.

Daher sind die neuen Regeln für die Umweltschutzbehörde, die Präsident Obama vorgeschlagen hat, um die Kohlendioxid-Emissionen der Kraftwerke zu reduzieren, so entscheidend. Man kann die Energiesysteme nicht grüner machen, ohne dass sie smarter werden – mit intelligenteren Materialien, Software oder Designs. Eine einzige Regelung wird aber die Welt nicht verändern – wir müssen daher darauf achten, dass wir dadurch nicht unsere Sucht nach Kohle durch eine Sucht nach Erdgas ersetzen.“

Friedman interviewte Obama

Vor einigen Wochen, während er die neuen Emissionsvorschriften entwarf, interviewte Friedman Präsident Obama in der Bibliothek des Weißen Haus über das Thema Klima und Energie. Obama sei sich bewusst, dass wir Öl, Gas und Kohle nicht weiter so verbrennen dürfen wie bisher, wenn wir nicht die Zwei-Grad-Grenze überschreiten wollen – was nach Überzeugung von Klimawissenschaftlern ernsthafte zerstörerische Eisschmelzen, Ansteigen des Meeresspiegels und Wetter-Extreme hervorriefe. Aber wir könnten „nicht plötzlich einen Schalter umlegen und plötzlich brauchen wir keine fossilen Brennstoffe mehr, wir müssen diese Zeit sinnvoll verwenden, so dass wir allmählich von den konventionellen Energieträgern hin zu sauberen kohlenstoffreien Energiequellen kommen.“ Erdgas könne dabei „ein Segen und ein Fluch“ sein – auf jeden Fall „eine nützliche Brücke“ – und: „Die Gewinnung muss sicher geschehen.“

Obama: „Wissenschaft ist überzeugend“

Auf Friedmans Frage, ob Obama angesichts der sturen Klimaleugner im Kongress nicht manchmal gerne „aus der Haut fahren“ würde, sagte der Präsident: „Klar, absolut! Sehen Sie, es ist frustrierend, wenn die Wissenschaft uns voraus ist. Wir können über das Wie diskutieren. Aber lasst uns nicht daüber streiten, was vor sich geht . Die Wissenschaft ist überzeugend. Die tatsächliche Grundlinie des Klimawandels ist nicht etwas, das wir uns zu bestreiten leisten können“. Weiteres auf Friedmans Webseite und der der NYT.
->Quelle(n): nytimes.com; huffingtonpost.com; thomaslfriedman.com