Peking verbietet Kohle

Indien steigt auf Erneuerbare um

Während sich Australiens Bundesregierung sich eben vorgenommen hat, die gewaltigen Kohleressourcen des Landes auszugraben, zu verbrennen und nicht zuletzt, zu exportieren, sind zwei der Länder, von denen dieser wackelige ökonomische Plan am abhängigsten ist – Indien und China – dabei, dem umweltschädlichen fossilen Brennstoff die Tür vor der Nase zuzumachen. Das schreiben die Webportale Renew Economy (Australien) und energiequellen.net (Deutschland).

Vergangene Woche beschloss die indische Regierung in Delhi einen Plan, landesweit mittels kostengünstiger Darlehen und Subventionen einige der weltgrößten Solar-PV-Parks aufzubauen, zusammen 20 GW Kapazität, also etwa zehnmal soviel, wie Indien bis jetzt insgesamt gebaut hat.

Ab 2021: China steigt aus der Kohle aus

Dass Chinas Luft vor allem in den großen Städten apokalyptisch verschmutzt ist,  überrascht inzwischen niemanden mehr. Daraus zieht die Pekinger Regierung Chinas jetzt die Konsquenzen ziehen und gab bekannt, dass ab 2021 Kohle als Heizmittel vollständig verboten werden soll.

Hauptleidtragende der extremen Umweltverschmutzung sind vor allem die Bewohner der chinesischen Großstädte. In Peking wurde beispielsweise 2012 ein Viertel aller Gebäude mit Kohle beheizt. Daher kündigte die Umweltschutzbehörde der Pekinger Stadtverwaltung an, dass die Bezirke Dongcheng, Xicheng, Chaoyang, Haidian, Fengtai und Shijingshan bis 2020 keine Kohle und ihr verwandte Produkte mehr einsetzen dürften, und dass Kohlekraftwerke und Kohleheizungen abgestellt werden müssten.

Um die Umweltverschmutzung zurück zu drängen, soll auf Gas- und Elektroheizungen umgestellt werden. Doch nicht nur die Heizungen, sondern auch Staub, Industrie-Emissionen und Fahrzeugverkehr sorgen für hohe Belastung und schlechte Sicht in Peking.

Im weltweiten Vergleich ist China der größte Erzeuger von [[CO2]]-Emissionen, da der fortlaufend steigende Energiebedarf hauptsächlich durch Kohle gedeckt wird. Doch nicht nur der Energiebedarf des Landes wächst stetig sondern auch der Anteil der Mittelschicht. Diese will sich diese Umweltverschmutzung nicht weiter gefallen lassen. So sah sich die chinesische Regierung letztendlich aus Angst vor Unruhen gezwungen, in Umweltangelegenheiten ein Umdenken einzuleiten.

Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group: „Offensichtlich geht die chinesische Regierung einen viel klareren ökologischen Kurs als die Merkel-Gabriel-Regierung. Während diese den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit der jüngsten EEG-Novelle stark bremst, wird er in China sogar noch weiter beschleunigt. Von einer Abschaltverfügung für Kohlekraftwerke aus gesundheitlichen Gründen ist aus der Berliner Regierung bis heute nichts zu hören. Dabei ist längst klar: Kohlenutzung zerstört die Natur, heizt die Erde auf und schafft viele Krankheiten, z.T. mit Todesfolgen, nicht nur in Peking, wie jüngst wieder eine Studie der Weltgesundheitsorganisation zeigte.“
->Quelle(n): reneweconomy.com; energiequellen.net