Energiewende legt Pumpspeicher trocken

Ergebnisse zusammengefasst

[note Die Gutachter „kommen zum Schluss, dass sich das Investitionsumfeld im europäischen Stromverbund derart entwickelt hat, dass Neuinvestitionen in Pumpspeicherkraftwerke (PSKW) heute nur schwierig zu begründen sind. Um ein besseres Investitionsumfeld zu schaffen, wäre die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sinnvoll und wünschenswert, um Ineffizienzen in rein nationalen Lösungen zu vermeiden.

  • Es stellt sich die Frage, ob das Marktsystem „Energy-Only“ noch geeignet ist, insbesondere auch in Hinblick auf den weiteren Ausbau von dargebotsabhängiger Produktion (vorwiegend Sonnen- und Windenergie). So sollte diskutiert werden, ob eine grundsätzliche Umgestaltung allenfalls auch den systemtechnisch relevanten Eigenschaften von Energiespeichersystemen wie PSKW (insbesondere als Flexibilitätsquelle) konsequent Rechnung tragen könnte und damit ihre Wertschöpfung auch in Zukunft ermöglichen würde.
  • Es sollte diskutiert werden, wie eine bedarfsgerechte und finanzierbare Versorgungssicherheit in einem zukünftigen System zu definieren und zu erfüllen wäre. Dabei gilt es sicherzustellen, dass alle der Sicherheit dienlichen Systeme, so auch die PSKW, ihre Wirkung voll entfalten können.
  • Die Studienresultate zeigen klar, dass der effiziente Einsatz bestehender und zukünftiger PSKW stark von den verfügbaren Transportkapazitäten auf dem Übertragungsnetz abhängt. So sollte die Planung des Ausbaus des Übertragungsnetzes und der PSKW koordiniert erfolgen.
  • PSKW spielen eine wichtige Rolle in der Bereitstellung von systemrelevanten Dienstleistungen. Diese Funktionen sollten in Hinblick auf die oben erwähnten Themen neu überdacht und auch diskutiert werden, welche Rolle PSKW bei netzdienlichen Aufgaben übernehmen könnten.
  • Auch wenn die PSKW sich derzeit in einem schwierigen (Investitions-)Umfeld befinden, ist es offensichtlich, dass ihre Fähigkeiten insbesondere mittelfristig für ein funktionierendes Gesamtsystem von grosser Bedeutung sein werden. Die notwendigen Anpassungen der Rahmenbedingungen
  • müssen aber mit der notwendigen Sorgfalt und unter Berücksichtigung des übergeordneten Ziels angepackt werden.“]

Die Studie wurde auf Basis der im April 2012 verabschiedeten „Erklärung von Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gemeinsamen Initiativen für den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken“ initiiert und stellt einen Beitrag zur vertieften Zusammenarbeit in diesem Bereich dar.

Die rechtliche Situation für Pumpspeicher in den drei Ländern wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durch die Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB begutachtet. Die wirtschaftliche Perspektive untersuchte ein Gutachten des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der Technischen Universität Berlin im Auftrag des schweizerischen Bundesamts für Energie. Die Beiträge von Pumpspeicherkraftwerken für die Energieversorgung sind Inhalt einer Studie des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Darüber hinaus wurde ein zusammenfassender Bericht durch das Energy Science Center der ETH Zürich im Auftrag des schweizerischen Bundesamts für Energie erstellt.
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