BUND, NABU und DUH wollen Luft verbessern

Blaue Plakette gefordert – Umweltplaketten sollen zum Schutz vor Stickoxidbelastung weiterentwickelt werden

Die Umweltverbände BUND, NABU und DUH fordern die Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Bekämpfung der anhaltend hohen Belastung zahlreicher Städte mit Stickoxiden (NOx). Deren Hauptquelle sind Dieselfahrzeuge ohne eine geeignete Abgasreinigung. Um den Kommunen die Möglichkeit zu geben, Fahrzeuge mit hohen Stickoxidemissionen aus belasteten Gebieten auszuschließen, ist es nach Ansicht der Verbände erforderlich, die rechtlichen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für eine Blaue (Umwelt-)Plakette, als Weiterführung der aktuellen Umweltzonenregelung, im kommenden Jahr zu verabschieden.

Stickstoffdioxide (NO2) gefährden die Gesundheit und tragen zur Smogbildung und Versauerung der Böden bei. Aus diesem Grund gibt es ähnlich wie für Feinstaub einen Grenzwert, der zwar seit 2010 verbindlich einzuhalten ist, in vielen deutschen Städten jedoch seit Jahren überschritten wird – nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA – siehe auch: solarify.eu/628-uba-fordert-mehr-einsatz) im Jahr 2013 an ca. 56 Prozent der verkehrsnahen Messstationen. Anträge auf Fristverlängerung zur Einhaltung der Grenzwerte wurden in großer Zahl von der EU mit der Begründung abgelehnt, dass keine ausreichenden Maßnahmen zur NO2-Reduktion ergriffen wurden.

„Wir brauchen die Blaue Plakette für besonders schadstoffarme Fahrzeuge, um den für die Luftreinhaltung zuständigen Ländern und Kommunen ein wirksames Instrument zur Minderung der NO2-Belastung in die Hand zu geben. Kurzfristig dürfen in besonders hochbelasteten Kommunen nur noch ’saubere‘ Fahrzeuge einfahren, um die Gesundheit der Bürger zu schützen und teure Sanktionen der EU zu vermeiden“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Jens Hilgenberg vom BUND unterstreicht: „Umweltzonen haben Fahrzeuge ohne Partikelfilter weitgehend aus den Innenstädten verdrängt und so Luft und Lebensqualität in den Städten deutlich verbessert. Die Blaue Plakette ist eine konsequente Weiterentwicklung dieses erfolgreichen Instrumentes und wird dazu beitragen, die Belastung durch Dieselfahrzeuge ohne wirksame Abgasreinigung zu verringern.“