Aus der sozial-ökologischen Forschung zur Energiewende

Interaktive Projekt-Landkarte verfügbar

Wie das Wuppertal Institut mitteilte, bietet eine neue Online-Plattform  dem Fachpublikum und der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über aktuelle Ergebnisse aus der sozial-ökologischen Forschung zur Energiewende zu informieren. Es werden 33 Projekte des BMBF-Programms „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ übersichtlich und interaktiv dargestellt.

Die Plattform gliedert sich in fünf Cluster und einen Überblick über die wissenschaftlichge Koordination:

  1. Governance – Müssen sich die Rollen von Wirtschaft, Staat, Politik und Zivilgesellschaft bei der Energiewende ändern? Welche Politik fördert Innovationen und Investitionen?
  2. Gebäude und Siedlungen – Wie kommen wir zu einem energetisch sanierten Gebäudebestand? Wie kann die Sanierung sozialverträglich und wirtschaftlich umgesetzt werden?
  3. Partizipationsstrategien – Wie lässt sich eine breite gesellschaftliche Beteiligung bei der Umsetzung der Energiewende gestalten? Welche Verfahren gibt es dafür und wie müssen sie weiterentwickelt werden?
  4. Entwicklungsoptionen – Brauchen wir eine zentrale oder dezentrale Stromversorgung? Wie können wir Energie speichern? Wieviel kostet der Umbau und wie lässt er sich finanzieren?
  5. Bürger, Geschäftsmodelle & Co. – Wie nutzen wir Energie effizienter? Welche Strompreismodelle sind gerecht? Wie können Bürger als Energieproduzenten zur Energiewende beitragen?
  6. Wissenschaftliche Koordination – Wie kann der Austausch zwischen den 33 Forschungsprojekten gestärkt werden? Welche übergreifenden Ergebnisse bringt das Forschungsprogramm?

Die Plattform soll auch für die Vernetzung und den Wissenstransfer der Projekte untereinander eingesetzt werden. Das Wuppertal Institut ist bei zwei vorgestellten Projekten Partner:

Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems

Die politische Entscheidung für die Energiewende steht für eine umfassende Änderung in der Energiepolitik. Die Transformation des Energiesystems bietet im Gegensatz zu vielen historischen gesellschaftlichen Reformprozessen die Chance, den Prozess aktiv zu gestalten. Es existieren aber auch Bedingungen, Einflüsse und Interessen, die diese Transformation erschweren. Sie bei der Planung von Maßnahmen besonders zu berücksichtigen, ist eine zentrale Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Eine große Herausforderung liegt auch darin, die vielen verschiedenen Aspekte und Bereiche der Transformation zu koordinieren – trotz beschränkter Steuerbarkeit und einer bislang noch unklaren Verteilung von Verantwortlichkeiten für den Prozess. So erfordern etwa die vielen bestehenden gesellschaftlichen Konflikte die Berücksichtigung abweichender Meinungen und Präferenzen. Eine Aufgabe, die den gesamten Prozess komplex und aufwendig macht. Zudem erschweren offene Technologieentwicklungen und überraschende Marktprozesse die langfristige Planbarkeit.

Um diesen vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden und neue Lösungsansätze zu finden, fördert das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) seit 2013 im Rahmen des Programms „Umwelt- und Gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ 33 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Das Forschungsprogramm ist Teil des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA).