Zwischen Balkansierung und Monsterpreisen

Baakes Begriffsklärung: „Energy-only-Markt“ falsches Wort

Am Ende der Diskussison soll dann laut Baake „eine  konsequente Entscheidung stehen und kein Herumdrücken nach dem Motto: Wir wollen weder Kapazitätsmärkte noch einen Energy-only-Markt mit Preisspitzen. Das ist die Message des Grünbuches. Wir können den Weg des Energy-only-Markts 2.0 weitergehen, dann aber konsuquent – wenn nicht: Kapazitätsmärkte.“

Baake korrigierte den Begriff „Energy-only-Markt“ als falsch – denn der  suggeriere, dass da keine Leistung gehandelt werde, das stimme nicht: Es würden sowohl Kilowatt wie auch Kilowattstunden gehandelt. Deshalb nehme er das Wort Energy-only-Markt nicht mehr in den Mund.

BDEW Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller erklärte, es brauche keine langen Diskussionen. „Ich finde Diskussionen um Preishorizonte ermüdend“. Die Frage sei vielmehr, „wieviel vokswirtschaftliches Kapital dürfen wir eigentlich noch vernichten? Energy-only-Markt 2.0 gerne – jederzeit. Strategische Reserve als Übergangsinstrument ist Konsens – reicht alles das aus um Investitionssicherheit zu erreichen? Die Politik muss 2015 entscheiden.“

Brüssel habe einen Paradigmenwechsel hingelegt, wie man zu Kapazitätsmärkten stehe – in 13 Ländern der EU werde bereits darüber nachgedacht oder es werden die gesetzlichen Grundlagen für Kapazitätsmärkte bereits geschaffen. Wir bräuchten einen dezentralen Leistungsmarkt. „Allererste Maßnahme ist der Netzausbau, hier ist die Kraft der Bundesländer offenbar begrenzt. Manch einer hält ja bereits ein anderes Bundesland für einen ‚Fading State'“, sagte sie auf  Seehofer und Bayern anspielend. Müller lehnt „nationale Symbolik im Strommarkt“ ab. Mit zu wenig Intelligenz werde nach Lösungen und Maßnahmen gesucht. Dabei lägen zum Beispiel in der Energieeffizienz die „Low Hanging Fruits“ auf der Straße. „Streiten ja – aber nicht über 2016 hinaus, war ihr wiederholtes Fazit.“

Bareiß forderte abschließend „mehr Vertrauen in den Markt“ – niemand solle „an die Wand geklatscht werden“ und nannte Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit als wichtige Kriterien.

->Text: Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft