Soitec SA droht, CPV dicht zu machen

Konzentrator-Photovoltaik: Solar-Geschäft soll eventuell aufgegeben werden

Die französische  Soitec SA, unter anderem Produzent von Konzentrator-Photovoltaiksystemen (CPV), teilte am 19.01.2015 mit, der Verwaltungsrat des Unternehmens habe einstimmig beschlossen, das Unternehmen mit einem neuen Strategieplan wieder auf sein Kerngeschäft Elektronik zurückzuführen. Das bedeutet offensichtlich den Ausstieg aus der CPV-Technik. Soitec will dem Vernehmen nach 100 Mitarbeiter in der US-Niederlassung in San Diego, USA, entlassen – erste Maßnahme zur Kostensenkung. In den ersten drei Quartalen 2014 verzeichnete Soitec 154 Mio. € Umsatz (24,1 Prozent mehr als 2013); davon erzielte Soitec Solar mit 38.6 Millionen Euro allein rund ein Viertel.

Soitec hat  in Freiburg eine Niederlassung (die 2009 übernommene Concentrix AG), die damals ihre Fertigung vollständig an die Westküste der USA verlegte und die CPV-Herstellung ihrer Solarzellen am deutschen Standort in Freiburg einstellen musste. Jede/r Dritte der 200 Beschäftigten verlor damals den Job.

„Die Verlagerung der Produktion ist aus Kostengründen unumgänglich“, so Soitec-Geschäftsführer Hansjörg Lerchenmüller damals zur Badischen Zeitung. Der Markt für Projekte mit konzentrierter Photovoltaik sei nicht in Deutschland, sondern in den USA, dort sei vor allem Kalifornien einer der Hauptmärkte für Soitec Solar.

Der studierte Physiker Lerchenmüller (46) hatte 2005 zusammen mit anderen die Firma Concentrix als Spin-Off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) gegründet. Zunächst arbeitete Concentrix mit spanischem Wagniskapital, 2009 übernahm der französische Halbleiterproduzent Soitec den Betrieb für 36 Millionen Euro. Weltweit beschäftigt das an der Pariser Börse notierte Unternehmen 1500 Mitarbeiter. Lerchenmüller hatte im Herbst 2012 den Deutschen Umweltpreis für die Entwicklung der Hochleistungszellen erhalten. „Die Verlagerung der Produktion ist aus Kostengründen unumgänglich“, so Lerchenmüller damals. Es gebe nun einmal hierzulande keinen Markt für die preisgekrönte Solarzelle.

Folgt: Der (englische) Originaltext der Mitteilung