Hitze-Extreme der vergangenen Jahre erst der Anfang

Der Arktis-Faktor: Erwärmung doppelt so schnell wie auf dem Rest des Planeten

Die beschleunigte Erwärmung der Arktis könnte die beobachteten Veränderungen der Luftzirkulation antreiben, so die Wissenschaftler. Treibhausgase aus fossilen Brennstoffen lassen die Temperaturen weltweit im Mittel steigen, aber im hohen Norden geschieht dies doppelt so schnell wie sonst auf dem Planeten. Das arktische Meereis schrumpft wegen der weltweiten Erwärmung – weil aber die eisfreie dunkle Meeresoberfläche weniger Sonnenlicht zurück ins All abstrahlt, als dies das weiße Eis tun würde, nimmt die Region mehr Wärme auf. Das wärmere Wasser erwärmt die Luft, was den Temperatur-Unterschied zwischen der kalten Polarregion und dem wärmeren Rest der Nordhalbkugel verringert.

Weil dieser Temperatur-Unterschied die Luftströme antreibt, führt eine Verringerung dieses Unterschieds zu einer Abschwächung des als Jetstream bekannten Strahlstroms. Genau dies haben die Wissenschaftler auch beobachtet. Sie bringen diese Abschwächung in Zusammenhang mit der Verringerung der Sturmaktivität.

Verringerte tägliche Schwankungen führen zu länger anhaltenden Wetterlagen

„Aus welchem Winkel auch immer wir auf die Hitze-Extreme schauen: die Fakten, die wir finden, deuten alle in die gleiche Richtung“, so Coumou. „Die Hitze-Extreme nehmen nicht einfach nur deshalb zu, weil wir den Planeten erwärmen, sondern weil der Klimawandel zusätzlich Luftströme stört, die wichtig sind für die Enstehung unseres Wetters. Die verringerten täglichen Schwankungen, die wir beobachten, führen zu länger anhaltenden Wetterlagen. Und diese lassen Extreme enstehen, die sich über Wochen erstrecken. So steigt das Risiko von Hitzewellen mit erheblichen Auswirkungen.“

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