NRW: Braunkohle versus Klimaschutz

LEE: Erneuerbare Energien sind Jobmotor heute und in der Zukunft

Zur Debatte um die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene „Klima-Abgabe“ für besonders alte Kraftwerke und die Gefährdung von Arbeitsplätzen in der nordrhein-westfälischen Braunkohlewirtschaft sagt Jan Dobertin, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW): „Zum ehrlichen Umgang mit der Energiewende gehört, dass diese einen umfassenden Strukturwandel beschreibt. Während damit zwangsläufig Arbeitsplatzverluste im Bereich der fossilen Energiewirtschaft verbunden sind, wird auf der anderen Seite ein modernes klimafreundliches Energiesystem aufgebaut, mit dem deutlich mehr neue Arbeitsplätze entstehen.“

Trotz deutlich niedrigerer Anteile an Stromerzeugung in NRW habe die Erneuerbaren-Branche schon jetzt mehr Beschäftigte als die Braunkohlewirtschaft. „Statt Bestandsversprechen für Arbeitsplätze in 40- bis 50-jährigen klimaschädlichen Kraftwerken muss die Politik den Strukturwandel der Energiewende verantwortungsvoll gestalten und die Job-Potenziale der Erneuerbaren nutzen“. Die Erneuerbare-Energien-Branche in NRW unterstütze daher Gabriels Vorschläge als richtungweisenden Beitrag, um die Energieversorgung in Deutschland umzustellen und die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Im Erneuerbare-Energien-Sektor seien je produzierter Kilowattstunde deutlich mehr Menschen beschäftigt als bei der Stromproduktion durch alte fossile Großkraftwerke. Wegen fehlender Brennstoffpreise könnten Erneuerbare höhere Personalkostenanteile aufweisen, ohne an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Diese stärkere Beschäftigungsintensität mache sich bereits heute bemerkbar: So seien nach Angaben von RWE bei einem Braunkohleanteil von gut 45 Prozent an der Bruttostromerzeugung in NRW im Frühjahr 2014 rund 35.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Braunkohle abhängig gewesen, die Zahl der unmittelbar im Rheinischen Revier Beschäftigten habe dabei bei etwa 11.000 gelegen. Obwohl der Stromversorgungsanteil der regenerativen Energien in NRW erst bei 10 Prozent liege, kämen die Erneuerbaren nach Angaben des Bundesumweltministeriums im Jahr 2013 mit rund 50.000 Beschäftigten in NRW bereits auf höhere Arbeitsplatzzahlen.

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