Fraunhofer sieht sich weiter auf Erfolgskurs

831 Erfindungen – 564 Patentanmeldungen
Fraunhofer zählt zu den aktivsten und wichtigsten Patentanmeldern in Deutschland. Im Jahr 2014 entwickelten Fraunhofer-Forscherinnen und Forscher insgesamt 831 Erfindungen – so viele wie noch nie zuvor. Davon wurden 564 zum Patent angemeldet. Das entspricht mehr als zwei Patentanmeldungen pro Werktag. Vor diesem Hintergrund erhielt Fraunhofer im Jahr 2014 zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung 100 Global Innovators – als eines von nur vier deutschen Unternehmen. Der Medienkonzern Thomson Reuters vergibt diesen Preis auf Basis der Patentaktivitäten – dabei werden sowohl deren Quantität als auch Qualität bewertet.

Das Wachstum der Fraunhofer-Gesellschaft basiert in finanzieller Hinsicht auf einer kontinuierlich gestiegenen Nachfrage nach angewandter Forschung und Entwicklung durch die Wirtschaft und die öffentliche Hand. Die Erhöhung des externen Finanzierungsanteils ging dabei vor allem auf einen überproportionalen Anstieg der Wirtschaftserträge zurück. »Auch für das Jahr 2015 erwartet Fraunhofer – vorbehaltlich der Stabilität der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – ein weiteres leichtes Wachstum der Wirtschaftserträge«, sagte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Einhergehend mit der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte seien dagegen keine signifikanten Steigerungen der Erträge von Bund und Ländern zu erwarten. Trotz geringer Verschiebungen in den Finanzierungsanteilen der Vertragsforschung steht das Fraunhofer-Modell damit weiterhin auf einem soliden Fundament.

Planvolles Wachstum – nachhaltige Strategie

Im Fokus der Fraunhofer-Forschung stehen aktuell die Themen Effizienz und Digitalisierung. Im Zuge einer nachhaltigen Strategie werden mit Leitprojekten und Leistungszentren Modelle verstetigt, die transdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Ein weiterer Teil des Jahresergebnisses.

Fraunhofer agiert in einem hoch dynamischen Umfeld. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen wirken ebenso auf die strategische Entwicklung wie Politik und wissenschaftlicher Fortschritt. Unter den Fraunhofer-Forschungsthemen nehmen Effizienztechnologien und Digitalisierung eine wesentliche Rolle ein. „Unser Leitgedanke: maximale Wertschöpfung bei einem möglichst minimalen Einsatz von Ressourcen macht Effizienztechnologien alternativlos“, sagte Neugebauer. „Unsere 66 Institute bieten hierfür exzellente, bedarfsgerechte Lösungen. Mit ihren anwendungsnahen Forschungs- und Entwicklungsleistungen sind sie etablierter Partner vieler großer, kleiner und mittelständischer Unternehmen und bieten Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft“.

Pilotvorhaben für nationale Leistungszentren

Wie eng Fraunhofer mit der Wirtschaft und anderen Forschungspartnern zusammenarbeitet, zeigen die Pilotvorhaben für nationale Leistungszentren. In Freiburg startete im März das Leistungszentrum Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit der Industrie werden die Universität Freiburg und fünf Freiburger Fraunhofer-Institute an Lösungen für Klimawandel und Ressourcenknappheit arbeiten. Ein weiteres Pilotvorhaben ist das Leistungszentrum Elektroniksysteme in Erlangen: Die Fraunhofer-Institute vor Ort, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Partner aus der Industrie starten es im Juni 2015. In Sachsen folgt ebenfalls im Juni ein drittes Leistungszentrum zum Thema Funktionsintegration in der Mikro- und Nanoelektronik. Dazu kooperieren Fraunhofer-Institute aus Dresden und Chemnitz mit den dortigen Technischen Universitäten sowie sächsischen Unternehmen.

Folgt: Mit Leitprojekten Innovationen vorantreiben