Impulse für Fachhochschulen

Forschungsförderung

Bundesforschungsministerin Wanka will mit einer neuen Initiative die Zusammenarbeit von Fachhochschulen und Wirtschaft strategisch fördern. Die Initiative FH-Impuls soll mehr regionale Partnerschaften von Fachhochschulen vor allem mit kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen. Dafür stellt das Ministerium rund 100 Millionen Euro für bis zu acht Jahre Förderung bereit.

Fachhochschulen sind vor allem auf die Ausbildung ausgerichtet. Sie haben nur begrenzte Kapazitäten für die Forschung – auch wenn diese inzwischen Pflichtaufgabe in allen Bundesländern ist. Andererseits stellen sie einen idealen Partner für kleine und mittlere Unternehmen dar, die praxisorientierte Forschung benötigen und eher selten auf Universitäten zugehen.

„Wir brauchen daher spezielle Fördertöpfe für Fachhochschulen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanke bei der Vorstellung der neuen Initiative „Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region (FH-Impuls)“. „Wir haben heute ein Programm, dass vor allem darauf abzielt, den Transfer, die Kooperation zwischen den Fachhochschulen und der Wirtschaft noch zu verstärken“, sagte die Ministerin. Schwerpunkt ist die längerfristig angelegte Praxiszusammenarbeit.

Forschende Fachhochschulen

In den vergangenen Jahren hat sich die Forschung an Fachhochschulen sehr positiv entwickelt, nicht zuletzt durch ein Förderprogramm des Bundesforschungsministeriums. Es stellt in diesem Jahr mehr als 46 Millionen Euro Projektfördermittel bereit. Aus diesem Programm wurden seit 2006 insgesamt 1.400 Projekte mit insgesamt 286 Millionen Euro unterstützt. Das reicht allerdings noch nicht aus, um Fachhochschulen zu motivieren, noch stärker auf Forschung zu setzen. Eine Forschungsförderung über die Deutsche Forschungsgemeinschaft kommt aus verschiedenen Gründen vor allem den Universitäten zugute, auch wenn inzwischen spezielle Förderlinien eingerichtet wurden. Für FH-Impuls stellt das BMBF insgesamt rund 100 Millionen Euro bereit. Es ist Teil des bestehenden Programms „Forschung an Fachhochschulen“.

Initiative FH-Impuls Teil der neuen Hightech-Strategie

In einem wettbewerblichen Verfahren sollen bis Sommer 2016 die zehn besten Konzepte von Fachhochschulen für strategische Forschungs- und Innovationspartnerschaften ermittelt werden. Zunächst sind Skizzen einzureichen. Von diesen werden 20 ausgewählt, die dann detailliert ausgearbeitet werden müssen. Die Ministerin hofft, dass Konzepte, die nicht in den Genuss der Förderung kommen, eine Chance haben, dann durch das eigene Bundesland unterstützt zu werden.

FH-Impuls ist Teil der neuen Hightech-Strategie, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. So werden Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen geschaffen.

33 Prozent aller Studierenden lernen an einer FHS

Die Fachhochschulen haben eine besondere Bedeutung in der deutschen Hochschullandschaft. 33 Prozent aller Studierenden, knapp 900.000,  lernen an einer Fachhochschule. Mehr als 400.000 Studierende, 40 Prozent der Studierenden aller Hochschulen in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (den so genannten MINT-Fächern) studieren an einer Fachhochschule. Bei den Ingenieuren sind es sogar 57 Prozent.

„Fachhochschulen, die bei der Forschung mit den Unternehmen vor Ort intensiv kooperieren, tragen erheblich zu einer guten wirtschaftlichen Entwicklung der ganzen Region bei. Die Innovationskraft wird erhöht, Forschungsergebnisse finden leichter den Weg in die Anwendung und die Ausbildung von Fachkräften erhält neue Impulse“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Vorstellung des Projekts. „Made in Germany“ habe einen exzellenten Ruf, sagte die Ministerin. „Wir arbeiten daran, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Unsere Initiative bringt neuen Schwung für die Entwicklung der Wirtschaft und für die Fachkräftesicherung.“

Denn forschungsstarke Fachhochschulen haben wegen ihrer traditionell engen Kontakte zur Wirtschaft das Potenzial, in ihrer Region wesentliche innovationsrelevante Impulse auszulösen. Durch ihre anwendungsorientierte Forschung und die Entwicklung neuer und besserer Produkte und Dienstleistungen stärken sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Partner, gerade solcher, die über keine eigenen Forschungskapazitäten verfügen.

Das ausschließlich an Fachhochschulen gerichtete Programm „Forschung an Fachhochschulen“ ist in der deutschen Förderlandschaft nach wie vor einzigartig. Seit 2006 wurde dieses Programm zielgenau weiterentwickelt und finanziell erheblich ausgebaut. Wurden für dieses Programm im Jahr 2005 noch 10,5 Millionen Euro im Bundeshaushalt veranschlagt, so hat sich der Ansatz mit 45,9 Millionen Euro im Jahr 2015 inzwischen mehr als vervierfacht. Von 2006 bis 2014 flossen an 125 Fachhochschulen für fast 1.400 Forschungsvorhaben rund 286 Millionen Euro Fördermittel. Das BMBF ist damit der größte direkte Förderer der Forschung an Fachhochschulen.

->Quelle: bmbf.de