Das genaueste Bild des Protons

Immer noch Rätsel

Bereits im Jahr 2009 veröffentlichten H1 und ZEUS eine gemeinsame Arbeit über die Struktur des Protons, das allerdings nur auf den Daten des HERA-Betriebs bis zum Jahr 2000 basiert. Mit 600 Zitierungen bis heute ist es eine der am häufigsten zitierten Publikationen auf diesem Gebiet. Die jetzt erschienene Veröffentlichung basiert auf der vierfachen Anzahl an Teilchenkollisionen und enthält auch Daten aus einem speziellen Betrieb von HERA bei unterschiedlichen Teilchenenergien.

Dennoch hinterlassen die Daten auch immer noch Rätsel bei der Überprüfung des Standardmodells der Teilchenphysik. „Besonders bei einem niedrigen Energieübertrag zwischen Elektron und Proton kann die als Bezugstheorie verwendete Quantenchromodynamik unsere Messungen nicht ausreichend beschreiben“, sagt Wing. „Das wird auf alle Fälle etwas sein, auf das Theoretiker und Phänomenologen in Zukunft ein Auge werfen sollten.“

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist das führende deutsche Beschleunigerzentrum und eines der führenden weltweit. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und wird zu 90 Prozent vom BMBF und zu 10 Prozent von den Ländern Hamburg und Brandenburg finanziert. An seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen bei Berlin entwickelt, baut und betreibt DESY große Teilchenbeschleuniger und erforscht damit die Struktur der Materie. Die Kombination von Forschung mit Photonen und Teilchenphysik bei DESY ist einmalig in Europa.

->Quellen:

  • desy.de
  • Originalveröffentlichung: Combination of Measurements of Inclusive Deep Inelastic e±p Scattering Cross Sections and QCD Analysis of HERA Data; H1 and ZEUS Collaboration – http://xxx.lanl.gov/abs/1506.06042