Islamische Klimaerklärung verabschiedet

Weltweites Echo

Vor allem die Klimavorreiter unter den muslimisch geprägten Staaten begrüßen die Deklaration: „Sie ist ein emotionaler Aufruf für einen spirituellen Kampf gegen den Klimawandel“, sagte die marokkanische Umweltministerin Hakima el-Haite dem britischen Guardian. „Sie wird sehr wichtig sein für alle Muslime weltweit.“

Der Guardian weiter: „Was werden kommende Generationen über uns sagen, die wir ihnen einen herunter gekommenen Planeten als unser Vermächtnis hinterlassen?“, fragen die religiösen Führer. „Wie werden wir vor unseren Herrn und Schöpfer treten?“ Din Syamsuddin, der Vorsitzende des indonesischen Ulema Council (MUI), der 210 Millionen Muslime vertritt, begrüßte die Erklärung und sagte: „Wir sind verpflichtet, alle (ihre) Empfehlungen umzusetzen. Die Klimakrise muss durch gemeinsame Anstrengungen angegangen werden. “ Die MUI hat bereits eine Umwelt-Fatwa gegen skrupellosen Bergbauaktivitäten ausgesprochen und Syamsuddin, so wird berichtet, soll deswegen den indonesischen Umweltminister Siti Nurbaya Bakar konsultiert haben, bevor dieser am Symposium teilnahm.

Umsetzung fraglich

Ob und wie sich die angemahnte Solidarität umsetzen lasse, sei allerdings angesichts der Debatte um den Nord-Süd-Ausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern fraglich, stellte Jana Eisberg im greenpeace magazin fest. Arme Länder sähen sich meist als Klimaopfer, die am meisten unter den Folgen des – vor allem die reichen Staaten verursachten – Klimawandels litten. Auf Drängen der Entwicklungsländer richteten die UN einen sogenannten Grünen Klimafonds ein. Industrieländer sollen so ihre „Klimaschulden“ begleichen. Bis zum UN-Gipfel im Dezember dürfen arme Länder Ansprüche für ihren Klimaschutz bis 2030 geltend machen. Das haben bislang zwar nur sieben Länder getan. Doch die beanspruchte Summe beträgt bereits jetzt mehr als 270 Milliarden Euro. Wie das finanziert werden soll, ist unklar: Bislang wurden in den UN-Klimafonds erst etwa neun Milliarden Euro eingezahlt.

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