GB: EE erstmals vor Kohle

PV auf 8 GW verdoppelt

PV, Wind und Bioenergie haben in Großbritannien im zweiten Quartal 2015 zusammen mehr Strom ins Netz eingespeist als Kohlekraftwerke. Innerhalb eines Jahres hat sich die PV-Leistung auf 8 GW verdoppelt. Dies geht aus den nun veröffentlichen Daten des britischen Ministeriums für Energie und Klimawandel (DECC) hervor. pv magazine berichtet.

Diese Verdoppelung half dem EE-Sektor, im zweiten Quartal erstmals die Kohle im Strommix des Landes zu überholen. Der Solarstrom habe 3,2 TWh zur Gesamterzeugung beigetragen – eine Steigerung um 115 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2014, so das DECC weiter.

Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien am Erzeugungsmix des Landes habe den Rekordwert von 25 Prozent erreicht. Damit hätten sie laut DECC knapp hinter dem Erdgas gelegen, das 30 Prozent lieferte. Die Kohle sei mit 20,5 Prozent auf Platz vier abgerutscht, erstmals hinter die Erneuerbaren, da einige Kohlkraftwerke stillgelegt oder abgeschaltet worden seien. Die Kernkraft habe 21,5 Prozent zum Strommix beigetragen (3. Platz).

Ärger über Hinkley Point C

Die wachsende Bedeutung der Photovoltaik für die Energiewende hat einige Befürworter der Erneuerbaren überrascht. Viele von ihnen kämpfen seit langem für etwas mehr Unterstützung für diese Technologie, damit sie die Netzparität mit den fossilen Brennstoffen erreicht. Nun will das DECC aber die Einspeisetarife für kleine PV-Anlagen ab dem 01.01.2016 radikal kürzen. Anfang 2015 hatte das DECC zudem beschlossen, die Förderung über Renewable Obligations (RO) für PV-Anlagen unter 5 MW Leistung zum 31.03.2015 vorzeitig zu beenden.

Angesichts dessen sorgte die britische Energieministerin Amber Rudd bei EE-Befürwortern für Verärgerung, als sie eine Kreditgarantie über 2 Milliarden Pfund (2,72 Mrd. Euro) für den Bau des umstrittenen AKW Hinkley Point C bestätigte und dabei auf das Preis-Leistungs-Verhältnis des Projekts hinwies. Das neue AKW soll insgesamt rund 21,76 Mrd. Euro kosten. Nach Berechnungen von Greenpeace Energy sind für Hinkley Point C insgesamt Staatsbeihilfen von etwa 22 Milliarden Euro vorgesehen. Neben den Kreditgarantien soll der Atomstrom unter anderem eine Einspeisevergütung von etwa elf Cent pro Kilowattstunde erhalten. (Ian Clover, übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt)

->Quelle: pv-magazine.de