Strom und Wärme aus Holzgas

Erfolgreicher Praxistest in Pilotanlage

Im zweiten Schritt bauten die Wissenschaftler gemeinsam mit der EnBW in Vaihingen/Enz (Region Stuttgart) eine Demonstrationsanlage auf. Die dort eingesetzte Mikrogasturbine stammt vom Anlagenbauer Dürr. Das Holzvergaserkraftwerk selbst gehört dem Landschaftspflegebetrieb Grüntec, der die Holzabfälle lieferte und dafür Strom und Wärme bezog. „Bei unseren Tests haben wir sehr niedrige Schadstoffemissionen erreicht, die weit unter den für entsprechende Anlagen geltenden Grenzwerten liegen. Gleichzeitig verhielt sich die Anlage auch bei starken Schwankungen in der Gasqualität sehr stabil. Damit haben wir erfolgreich gezeigt, dass Mikrogasturbinen auch für diesen Anwendungsbereich großes Potenzial besitzen und die Nutzung alternativer Brennstoffe aus Biomasse möglich ist“, bilanziert DLR-Forscher Zornek.

Die im Projekt eingesetzte Mikrogasturbine ist normalerweise für Erdgas als Brennstoff ausgelegt und hat eine elektrische Nennleistung von 100 Kilowatt und 165 Kilowatt Wärmeleistung sowie einen elektrischen Wirkungsgrad von 30 Prozent. „Wir sind optimistisch, dass mit den entsprechenden Weiterentwicklungen Holzvergaserkraftwerke zukünftig ein weiterer Baustein der Energiewende sein können“, sagt Prof. Manfred Aigner, Leiter des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik.

[note Zum Projekt

Unterstützt haben das Projekt „DeHoGas“ (Nachhaltiges dezentrales Holzvergaserkraftwerk mit gekoppelter Mikrogasturbine) auch das Institut für Energie- und Umwelttechnik, das die Qualität des Holzgases untersucht hat, sowie die Hochschule Offenburg, die weitere biogene Rohstoffe – wie beispielsweise Schnittgrün und Stroh – auf ihr Potenzial für den Einsatz in einer derartigen Anlage analysiert haben.

Die Forschungsarbeiten fanden im Rahmen der „Forschungsplattform Dezentrale Energie“ statt, in der das DLR und die EnBW bereits seit dem Jahr 2008 kooperieren. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) innerhalb des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ unterstützt. Die Programmbegleitung erfolgte durch das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ).]

->Quelle:  dlr.de/dlr