Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Breites Bündnis für Green Economy: Empfehlungen für nachhaltigere Wirtschaftsweise in Deutschland vorgestellt

Der Innovations- und Technologiestandort Deutschland soll durch nachhaltiges Wirtschaften gestärkt werden. Entsprechende Empfehlungen, wie dies künftig besser gelingen kann, wurden am 02.11.2016 in Berlin vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei einer Medienmitteilung von BMUB und BMBF zufolge die Bereiche Produktion, Konsum und Finanzwirtschaft. Diese sollen durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft künftig noch mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.

Die Green Economy Konferenz wurde eröffnet von den Bundesministerinnen Prof. Dr. Johanna Wanka (BMBF) und Dr. Barbara Hendricks (BMUB). Die renommierten Ökonomen Prof. Sir Partha Dasgupta (University of Cambridge) und Prof. Edward Barbier (University of Wyoming) zeigten die globalen Zusammenhänge auf und stellten ihre Sicht auf die Rolle Deutschlands im internationalen Kontext dar.

Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sagte: „Nachhaltigkeit steht nicht im Widerspruch zu Wirtschaftswachstum, sondern kann ein Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein. Dafür brauchen wir starke Impulse aus der Forschung und ein breites Bündnis für die Green Economy.“ Noch in diesem Jahr werde eine neue Wissenschaftsplattform starten, die mehr nachhaltige Innovationen durch engere Zusammenarbeit ermöglichen soll. Wanka weiter: „Diese Plattform hilft, neue Allianzen zu knüpfen und neue Partner für nachhaltiges Wirtschaften zu finden.“

Bundesumweltministerin Hendricks: „Das Pariser Klimaabkommen und die globalen Nachhaltigkeitsziele markieren einen Wendepunkt – auch für unser (nationales) Wirtschafts- und Finanzsystem. Diesen Strukturwandel können und müssen wir gemeinsam gestalten.. Eine nachhaltige Finanzwirtschaft ist unabdingbar, um unsere Ziele zu erreichen. Risiken müssen neu verstanden und definiert werden. Nachhaltige Finanzanlagen müssen raus aus der Nische in den Massenmarkt.“

Das Fachforum „Nachhaltiges Wirtschaften“ stellte am 02.11.2016 im Rahmen der Green Economy Konferenz in Berlin seine Empfehlungen und Impulse für eine nachhaltige Wirtschaft für Deutschland vor und diskutierte mit über 300 Sachverständigen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik darüber, wie unsere Wirtschaft und das Innovationssystem auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise ausgerichtet werden können. Die fünf zentralen Empfehlungen sind:

  1. Forschung und Innovation an globalen Nachhaltigkeitszielen ausrichten,
  2. Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig machen und bewerten,
  3. Staatliches Handeln nachhaltig gestalten,
  4. Bildung für nachhaltige Entwicklung als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens betrachten und
  5. den gesellschaftlichen Dialog zu nachhaltigem Wirtschaften voranbringen.

Die Empfehlungen sind mit Umsetzungsbeispielen aus der Chemie- und Ernährungsindustrie sowie der Finanzwirtschaft unterlegt.

[note Das Fachforum „Nachhaltiges Wirtschaften“ wurde vom Hightechforum einberufen, dem zentralen Beratungsgremium der Bundesregierung für Innovation. Es bindet zwei Prozesse zusammen: Den Agenda- und Umsetzungsprozess Green Economy und die Hightech-Strategie der Bundesregierung. Als eines von insgesamt acht Fachforen des Hightech-Forums dient es dazu, innovative Konzepte zu entwickeln, um die prioritäre Zukunftsaufgabe „Nachhaltiges Wirtschaften“ der Hightech-Strategie der Bundesregierung umzusetzen und weiterzuentwickeln. In der Umsetzung dieser Aufgabe knüpft das Fachforum inhaltlich direkt an den Agendaprozess Green Economy an.
Das Gremium aus hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft greift zentrale Themen der Forschungsagenda Green Economy auf, unterstützt deren Umsetzung, vertieft Themenfelder und konkretisiert und entwickelt darüber hinausgehende Themenschwerpunkte weiter. Im Ergebnis sollen vor allem klare Empfehlungen zum Thema stehen, die dem Hightech-Forum zur Annahme empfohlen werden. Darüber hinaus werden diese Aktivitäten für Diskurs und Aktivitäten der betroffenen Gemeinschaften Impulse liefern.
Die Erarbeitung der Empfehlungen und Impulse für eine nachhaltige Wirtschaft für Deutschland wurden von BMBF und BMUB unterstützt. Für die Nachhaltigkeitsforschung stellt das BMBF bis 2018 350 Millionen Euro zur Verfügung.]

->Quellen und mehr: