Thüringer Strombrücke freigeschaltet

Hintergrund

In drei Leitungsabschnitten wurde die Südwest-Kuppelleitung errichtet. Leitungsabschnitt 1 beginnt am Umspannwerk Lauchstädt bei Halle (Sachsen-Anhalt) und endet am Umspannwerk Vieselbach bei Erfurt (Thüringen). Zwischen Vieselbach und Altenfeld verläuft der 2. Leitungsabschnitt. Von dort verläuft der 3. Leitungsabschnitt durch den Thüringer Wald bis zur Landesgrenze nach Bayern.

Der seit Dezember 2008 in Betrieb befindliche 1. Leitungsabschnitt Lauchstädt–Vieselbach folgt im Wesentlichen einer bestehenden 220-kV-Leitung und der ICE-Strecke. Er ist 78 Kilometer lang.

Die Trasse des 56 km langen 2. Leitungsabschnitts Vieselbach–Altenfeld orientiert sich entsprechend dem „Bündelungsprinzip“ an den Infrastrukturlinien der 380-kV-Leitung Mecklar–Vieselbach, der Bundesautobahn A71 und der ICE-Strecke bis nach Altenfeld. Die Freileitungstrasse verläuft von Vieselbach westlich bzw. nördlich parallel zu der vorhandenen Freileitung Vieselbach–Eisenach/Mecklar bis zur Bundesautobahn A71. Dann nimmt sie eine südliche Richtung, gebündelt mit der Bundesautobahn A71 und der ICE-Strecke Nürnberg–Erfurt bis Altenfeld. Zwischenzeitlich führt die neue 380-kV-Leitung ab Traßdorf auf ihren Masten die 110-kV-Leitung Stadtilm–Altenfeld auf rund 20 Kilometern Länge mit. Sie kommt dort auf eigener Trasse aus östlicher Richtung vom Umspannwerk Stadtilm. Auch eine 110-kV-Freileitung der Bahn wird in zwei Abschnitten über insgesamt rund 10 Kilometer auf den Masten der Südwest-Kuppelleitung mitgeführt.

Für den 3. Leitungsabschnitt Altenfeld–Thüringer Landesgrenze lag eine erste detaillierte Trassenplanung im ersten Halbjahr 2013 vor. Sie orientierte sich an dem Trassenkorridor aus dem Raumordnungsverfahren. Darin wurde ein Trassenkorridor bestätigt, der sich weiter eng an der ICE-Trasse orientiert. Er ist insgesamt 26 Kilometer lang und wird vom Umspannwerk Altenfeld bis zum nördlichen Eingang des Singertals eng und parallel mit der bestehenden 380-kV-Leitung Richtung Goldisthal geführt. Am Bleßberg führt der Korridor über Schalkau zum Übergabepunkt an der Landesgrenze zu Bayern. Dort übernimmt die TenneT TSO GmbH als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber in Bayern die Leitungssysteme und führt sie bis Redwitz weiter.

Stimmen

BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer kritisierte, „dass in einigen Bundesländern immer wieder versucht wird, Belastungen vor der eigenen Haustür nach dem Sankt-Florians-Prinzip zu vermeiden“. Peter Röttgen, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, forderte „weitere Maßnahmen: Noch immer wird Erneuerbare Energie häufig und trotz Einspeisevorrang abgeregelt, während konventionelle Kraftwerke weiterlaufen“. Einem Gutachten des Niedersächsischen Umweltministeriums zur möglichen Absenkung der Mindestleistung zufolge wäre derzeit nicht einmal die Hälfte der konventionellen Leistung notwendig, um das Stromnetz sicher zu betreiben. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen für eine Nutzung von Erneuerbarer Energie in Haushalten, Industrie und Mobilität (Sektorenkopplung) deutlich verbessert werden. Die bessere Integration der Erneuerbaren Energie ist schließlich eine wesentliche Maßnahme zur Minderung der Energiekosten.“

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