E-Mobilität kritisch gesehen

Ist das Tesla Modell 3 wirklich unser Weg in eine nachhaltige Zukunft?

Mit freundlicher Genehmigung von and , Energiewende-Team

Autohersteller sollten die Nachrichten dieses Monats anschauen – und die Nachrichten, die noch kommen werden – und diese als Aufruf zum Handeln für eine kühnere Verkehrsvision verstehen. Traditionelle Motoren sind Auslaufmodelle, aber es reicht nicht, Benzin einfach durch Strom zu ersetzen. Eliot Metzger und Alyssa Fischer erläutern.

Im August 2017 veröffentlichte Elon Musk die ersten Bilder der Produktion des Tesla Modells 3 – des mit Spannung erwarteten neuen Elektrofahrzeugs, für dessen Vorbestellung Hunderttausende von Menschen im vergangenen Jahr Schlange standen. Es war die jüngste in einer Reihe von großen Ankündigungen die Zukunft der Automobilindustrie betreffend.

Im Juli 2017 hat Volvo Cars zugesagt, dass alle neuen Modelle bis 2019 elektrisch oder hybrid wären. Mittlerweile hat Frankreich angekündigt, den Verkauf von Benzin- und Dieselfahrzeugen bis 2040 zu beenden, ähnlich wie Norwegen(2025) und Indien (2030). Anfang August 2017 machte General Motors Schlagzeilen, als der Chevy Bolt herauskam. Die Aufmerksamkeit für Elektrofahrzeuge wirft die Frage auf: Ist das der Weg zur nachhaltigen Mobilität?

Ja: Elektrofahrzeuge können eine saubere Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen sein.

Wir bezahlen teuer für unser Vertrauen in konventionelle Fahrzeuge. Krankheits-Kosten, Produktivitätsverluste und sonstige Folgen der Straßenverschmutzung betrugen 2010 insgesamt 3 Billionen US-Dollar in den OECD-Ländern, China und Indien. Elektrofahrzeuge bieten eine sauberere Alternative, vor allem wenn mehr erneuerbare Energie in das Stromnetz eingespeist wird. Eine aktuelle Studie, die die Emissionen aus der Stromerzeugung aufrechnete, zeigt, dass das durchschnittliche batterie-elektrische Auto in den USA heute 214 Gramm Kohlendioxid pro Meile emittiert – weit weniger als die 356 bis 409 Gramm, die konventionelle Benzin-Fahrzeugen ausstoßen.

Ja: Viele Leute wollen sie kaufen.

Gegensatz – Tesla S, ladend vor Fossiltankstelle – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Das vielleicht Spannendste am Tesla Modell 3 ist die noch nie dagewesene Nachfrage. Nie zuvor hat ein Elektrofahrzeug – oder irgendein Fahrzeug – ein Jahr vor Produktionsbeginn fast eine halbe Million Vorbestellungen gehabt. Elektroautos haben jetzt offiziell Massenmarkt-Appeal. Infolgedessen prognostiziert Bloomberg New Energy Finance, dass Elektrofahrzeuge bis 2040 mehr als die Hälfte des Neufahrzeugverkaufs ausmachen werden, da die Nachfrage steigt und die Batteriekosten sinken.

Die Marktdurchdringung des Elektrofahrzeugs ist entscheidend für Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel. Neue Elektroautos müssen attraktiver, erschwinglicher für die heutigen Verbraucher sein. Genauso müssen sie in Zukunft weltweit für Milliarden von Menschen mittleren Einkommens erschwinglich sein. Um die Treibhausgasemissionen zu senken, müssen die Elektroauto-Verkäufe schnell von null auf 60 steigen. Szenarien der Internationalen Energieagentur legen nahe, dass wir, wenn wir die Grenze der globalen Erwärmung bei 2 Grad C (35,6 Grad F) einhalten wollen, den weltweiten Bestand an Elektroautos von 1 Million 2015 auf mehr als 20 Millionen 2020 und mehr als 150 Millionen im Jahr 2030 erhöhen müssten.

Nein: Elektrofahrzeuge bringen uns – von sich aus – keine nachhaltige Mobilität.

Jeder, der auf den Verkauf von Millionen mehr Elektrofahrzeugen setzt, ignoriert den „elephant in the room“ – und die Milliarden von Fahrzeugen, die bereits auf den Straßen sind. Schätzungen der jährlichen Stau-Kosten in den USA, zum Beispiel, übersteigen 100 Milliarden Dollar. Wenn die Gesamtzahl der Autos weiterhin mit der vorauszusehenden Geschwindigkeit steigt, werden wir weder eine Chance haben, die globale Erwärmung zu begrenzen, auch wenn viele dieser Autos elektrisch sind, noch wird der Verkauf von sauberen Autos die Herausforderungen der Staus, der Verkehrssicherheit, des gleichberechtigten Zugangs zu Möglichkeiten oder anderen Mobilitätsproblemen lösen. Aus diesem Grund favorisieren das World Resources Institute und andere das Avoid-Shift-Improve Framework, ASI (Vermeidungs-Verlagerungs-Verbesserungs-Netzwerk) (siehe unten), das Investitionen hervorhebt, die den Menschen ermöglichen, sich nachhaltig zu bewegen.

Folgt: Also, welche Auto-Unternehmen werden neue Ansätze für die Märkte von morgen angehen?