„Nobelpreis für Energie“ an Schlögl

Deutscher Chemiker erhält renommierten Eni-Award

„Auf dem Weg zur Dekarbonisierung: die Phänomene der nachhaltigen Energie – Forschung auf dem Gebiet der innovativen Nutzung von Kohlenwasserstoffen und Effizienz bei der Energiewende“ – so überschrieb die Internetseite des italienischen Mineralöl- und Energiekonzerns ENI (Ente Nazionale Idrocarburi) die Verleihung des renommierten, mit 200.000 Euro dotierten, Eni-Awards 2017 in der Kategorie „Energiewende“ an Prof. Robert Schlögl, Geschäftsführender Direktor des MPI CEC und Leiter der Abteilung „Heterogene Reaktionen“ am 10.10.2017. Seit langem treibt Schlögl die Debatte über Chancen und Herausforderungen der Energiewende voran – sowohl als Forscher als auch als Wegbereiter und ehemaliger Sprecher des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS). (Foto: Prof. Robert Schlögl – © Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft)

Mit dem auch als „Nobelpreis für Energie“ bezeichneten Award ehrt der italienische Energiekonzern Eni S.p.A. seit 2007 jährlich internationale Wissenschaftler, die im Bereich der Energieforschung arbeiten und ihre Forschung darauf ausrichten, den Energie- und Rohstoffverbrauch sowie die Umweltbelastung zu reduzieren. Schlögl wurde für seine innovative Forschung der effizienten Anwendung von Kohlenwasserstoffen ausgezeichnet. Schlögls Vision von der Nutzung der Kohlenwasserstoffs zur Dekarbonisierung als zentrales Mittel des Klimaschutzes beruht auf seiner umfangreichen und innovativen Katalyse-Forschung.

Verleihung Eni Award 2017 durch Präsident Sergio Mattarella, 17-10-10 – Foto © ENI

Mit jeweils 200.000 Euro Preisgeld ist die in sechs Kategorien vergebene Auszeichnung einer der höchstdotierten industriellen Wissenschaftspreise weltweit. Die Zeremonie zur Preisverleihung fand am 05.10.2017 in Anwesenheit des italienischen Präsidenten Sergio Mattarella, ENI-Präsidentin Emma Macegaglia und des Vorstandsvorsitzenden Claudio Descalz im Palazzo Quirinale in Rom statt – Foto © ENI]

[note Text von ENI auf www.eni.com: Ein vielseitiger und innovativer Ansatz für die Erforschung der Katalyse – Kategorie: Energiewende
„Wenn wir fossile durch Erneuerbare Energieträger ersetzen, brauchen wir immer noch Brennstoffe für viele Anwendungen, einschließlich der Mobilität. Diese Kraftstoffe stammen aus der Spaltung von Wasser mit erneuerbaren Energie, um Wasserstoff zu gewinnen und mit CO2 zu kombinieren. Die Wissenschaft und Technologie dahinter ist die Katalyse. Robert Schlögl und sein Team haben Wege gefunden, Katalysatoren im Forschungsbereich „Vielseitiger Ansatz zur Transformation von Energiesystemen“ zu untersuchen. Das ist wichtig, da sie am besten funktionieren, wenn Katalysatormaterial und Reaktantenmoleküle „heiraten“ und nie dagewesene neue Strukturen bilden. Die Minimierung der Störung von Katalysator und Molekülen während der Beobachtung war die Herausforderung. Eine Reihe von Werkzeugen, die Arbeitsstrukturen „sehen“, half ihnen, Sauerstoff aus Wasser zu spalten und Wasserstoff mit CO2 zu kombinieren. Das Produkt Methanol wird in Kraftstoffe umgewandelt, die Diesel ersetzen, um sauberes Fahren und Erneuerbare Energie zu einer Mobilität ohne neuartige Infrastrukturen zu bringen.]

Die anderen Preisträger

Der ENI-Award – Der jährliche Eni Award wurde 2007 ins Leben gerufen, um die besten Studien zu Effizienz, Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu würdigen. Der Eni Award ist ein internationaler Preis für angewandte Forschung im Energiebereich. Jedes Jahr beteiligt sich der Wettbewerb an vielen der wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen der Welt sowie an Enis hauseigenen Laboratorien. Die Ausgabe 2017 feiert das 10-jährige Jubiläum des Eni-Preises mit wichtigen Neuerungen in den Themenbereichen des Wettbewerbs und der Etablierung einer neuen Kategorie. Debüt in der Forschung: Junge Talente aus Afrika, dies wird Absolventen afrikanischer Universitäten vorbehalten sein.“]

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