Trump und die Wissenschaft

Zweiter March for Science: Berechtigte Befürchtungen von US-Forschern

Von Anfang an  beschnitt die Trump-Regierung brutal wissenschaftliche Mittel und zensierte Erkenntnisse, vor allem über den Klimawandel. Den hält Trump bekanntlich für eine Erfindung der Chinesen, um der US-Wirtschaft zu schaden (dass er selbst durch seine „Politik“ seiner Wirtschaft am meisten schadet, kommt kaum vor, noch…). Wissenschaft wird seither kontinuierlich missachtet, auf wissenschaftliche Berater verzichtet, Forschungen über den Klimawandel werden zensiert. Dagegen gingen weltweit vor einem Jahr nicht nur viele Wissenschaftler auf die Straße (s.: solarify.eu/weltweiter-march-for-science). Ein Bericht von Volker Mrasek im Deutschlandfunk aus Anlass des zweiten internationalen March for Science am 14.06.2018.

March for Science – Großtransparent ‚Wissenschaft ist grenzenlos‘ – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

„Wissenschaft geht auch am Stammtisch“ überschrieb die Deutsche Welle ihren diesjährigen Bericht: „Vor einem Jahr gingen beim Berliner „March for Science“ über 11.000 Menschen auf die Straße. Dieses Jahr gab es statt Demonstrationen Wissenschaft in Kneipen und Cafés. Die Berliner nannten das ‚Kieznerds‘.“

Auf ein Drittel wollte Donald Trump die Etats der staatlichen Forschungseinrichtungen eindampfen. Für Umweltsatelliten etwa oder Erneuerbare Energien sollte gar kein Geld mehr da sein. Trumps Haushaltsentwurf für 2018 löste bei vielen Wissenschaftlern zunächst einen Schock aus.

Aber Mrasek beruhigte, wenn auch nur zum Teil: Die Befürchtungen hätten sich am Ende zerschlagen: „Denn der Kongress entschied kürzlich, Trump nicht zu folgen, im Gegenteil: Er erhöhte das Budget für Forschung und Technologie sogar um über zehn Prozent. Eine klare Niederlage für den Präsidenten, urteilt Andrew Rosenberg von der Union of Concerned Scientists, einer Organisation von Umweltwissenschaftlern: ‚Im ganzen Land haben Leute Bedenken gegen Trumps Budgetentwurf geäußert. Die Wissenschaftsgemeinde konnte erfolgreich klar machen, welche Folgen solch drastische Etatkürzungen hätten. Also bleibt es nun bei der staatlichen Grundförderung der Forschungseinrichtungen. Es gibt aber noch andere dicke Hunde, die wir bei dieser Regierung beobachten.'“

Beispiele

  • Wissenschaftler wurden aus diversen Beratungsgremien der Regierung, im Kabinett oder im Weißen Haus und der Fachbehörden entlassen. Trump setzte bis heute keinen einzigen wissenschaftlichen Berater  ein.
  • Die Empfehlungen der Untersuchungskommission nach dem Unglück der „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko vor acht Jahren, wie man die Sicherheit auf Bohrinseln erhöhen könnte, schlug die Trump-Regierung in den Wind.
  • Die Trump richtet sich nach Kräften in der Gesellschaft, die nichts wissen wollen von staatlicher Regulierung, von Klimaschutz, Luftreinhaltung und Ressourcenschonung.
  • Die Ölindustrie soll klimaschädliches Erdgas weiter abfackeln dürfen, wann und wo sie will.
  • Einmal geplante schärfere Emissionsstandards für Autos werden Makulatur.
  • Aus einem Fachbericht über Herausforderungen für US-Nationalparks hatten politische Beamte vor der Veröffentlichung jeden Hinweis auf den Klimawandel entfernt.
  • In Berichten für die staatliche Katastrophenschutzbehörde durfte der Begriff „Extremhitze“ nicht auftauchen.
  • Auf der Webseite des Weißen Hauses kommt der Begriff „Klimawandel“ meistens nur dann vor, wenn Beschlüsse der Vorgängerregierung außer Kraft gesetzt werden.

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