Nix Kompromiss!

Dem Verkehrsminister sei „ein konstruktiver Kompromiss mit den deutschen Automobilherstellern gelungen“, ließ sich kürzlich ein Unionsabgeordneter vernehmen. Wie? Der Autominister wollte aber doch gar keine Nachrüstungen, zumindest keine Hardware… Dazu hilft der „Kompromiss“ den betrügerischen Autoschmieden, die bald in Panik geraten werden, weil sie E-Mobility und E-Fuels allzu lange aus Angst vor dem Risiko verschlafen haben, mehr als vielen Dieselbesitzern, die sich  trotz ausgelobter Prämien-Mogelpackungen (die es in Form von hohen Rabatten schon vorher gab) schlicht keinen neuen Diesel leisten können. Es ist kaum anzunehmen, dass dergleichen billige Manöver die enttäuschten Wähler wieder an die Wahlurnen der vom Volk verlassenen sogenannten „Volksparteien“ zurücktreiben werden. Zumal der Minister („ich will die Flotte erneuern“ – er allein?) doch stets gebetsmühlenhaft (übrigens in schönem Duett mit dem VDA-Chef) behauptete, Hardware-Nachrüstungen funktionierten gar nicht. Dabei hat der ADAC längst das Gegenteil bewiesen; das interessiert den CSU-Auto-Lobbyisten aber offensichtlich nicht, oder es passt ihm nicht in den Kram: Unentwegt wiederholt er, es gebe kaum zugelassene Einbauten, und diejenigen, die sie schon hätten, seien dauernd in der Werkstatt.
Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden: Es muss endlich in großem Stil an der Entwicklung von grünem Gas (Wasserstoff durch Methan-Cracking) und Designer Fuels (synthetische Kraftstoffe aus CO2, bzw. Methanol) geforscht werden – Treibstoffe, die in herkömmlichen Verbrennungsmotoren klimaneutral eingesetzt werden können. Und: die Politik muss die sich uneinsichtig-allmächtig gerierenden Autoschrauber, denn mehr sind sie nicht, endlich unmissverständlich in ihre Grenzen weisen und zur Verantwortung ziehen. Dieselbe Politik (die Regierung) muss endlich die Lehre aus den vergeigten Landtagswahlen ziehen und aufhören, sich von den Konzernchefs dadurch ins Bockshorn jagen zu lassen, dass sie Arbeitsplätze und Gesundheit der Bürger gegen Umwelt- und Klimaschutz ausspielen. Dann könnte sie wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen. Es ist höchste Zeit. -Gerhard Hofmann-