Der grüne Schwan

Klimakrise bedroht Finanzwelt

Die führenden (und reichsten) Köpfe der Weltwirtschaft und -politik können sich nicht mehr raushalten, wenn es darum geht, den Klimawandel zu bekämpfen. Eine Untersuchung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) und der französischen Zentralbank kommt denn auch zu dem Schluss, dass die nächste Finanzkrise vom Klimawandel ausgelöst werde. Die Forscher sind sich sicher, dass dieses Szenario auch eintritt und wollen die Notenbanken vor den Konsequenzen warnen. Notker Blechner hat am 22.01.2020 auf tagesschau.de beschrieben, was der sogenannte grüne Schwan bedeutet und wie sich der Klimawandel auf Kreditvergaben auswirken könnte.

CO2-Bepreisung - Montage © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für SolarifyBisher fürchtete sich die Finanzwelt vor dem sogenannten „schwarzen Schwan“, also einem unvorhergesehenen Ereignis wie zum Beispiel die Lehman-Pleite, die zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 führte. Zusätzlich fürchtet sie nun auch den grünen Schwan“: Der Klimawandel, vor allem die Zunahme und Intensität extremer Wetterereignisse könnte nicht vorhersehbare Konsequenzen und unumkehrbare finanzielle Verluste auslösen. Ein solcher „grüner Schwan“ würde womöglich die Notenbanken zwingen, als „Klimaretter der letzten Instanz“ Bestände an abgewerteten Geldanlagen zu übernehmen, um das Finanzsystem zu bewahren, schreiben die Autoren der Studie. Anders als beim „schwarzen Schwan“ sei es beim „grünen Schwan“ relativ sicher, dass Klimarisiken in Zukunft eintreten. Unklar sei nur das genaue Ausmaß. Noch dramatischer ausgedrückt: „Der Klimawandel könnte die Ursache für die nächste systemische Finanzkrise sein“, warnt die BIZ. Sollte die Erderwärmung irreversible Niveaus überschreiten, könnte es zu katastrophalen Auswirkungen kommen, die die Schätzung der finanziellen Schäden unmöglich mache.

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